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Aufführungen / Konzert Musik im Riesen Swarovski Kristallwelten Wattens, Kristallweltenstraße 1
Aufführungen / Theater Passionsspielverein Erl Erl, Mühlgraben 56
Aufführungen / Theater Innsbrucker Kellertheater Innsbruck, Adolf-Pichler-Platz 8
Aufführungen | Schauspiel

Va†erzunge

Tiroler Landestheater

Uraufführung: 24.5.2025 Auf Basis einer wahren, historischen Begebenheit berichtet die junge Südtiroler Autorin Miriam Unterthiner vom Leben einer jungen Frau und ihrer Emanzipation. Kunstvoll verwebt sie Sprech­ und Sprach­ ebenen und macht auf diese Weise die Enge der dörflichen Gesellschaft ebenso wie die Deformation der Frau und ihr Aufbegehren spürbar. Die Hauptfigur Maria ist auf der Suche nach einer eigenen Identität, dem eigenen Ich, der eigenen Stimme. Unterthiner schreibt Maria ein neues Ende, das sie selbst nicht erleben durfte. Maria bringt sich selbst zur Sprache. In kurzgetakteter, musikalischer Prosa wird hier exemplarisch ein Frauenschicksal verhandelt: geboren, emotional vernachlässigt, verformt, als Tochter nicht anerkannt. Das wirkt auf den Körper: ein Buckel als eine Art Schutzhaltung bildet sich. So mit. Kopf nach unten. So mit. Rücken nach vorn. So mit. Gesicht nach unten. So mit. Blick zum Boden Sie wird von außen korrigiert. Ein hölzernes Korsett schiebt sich in den Sprach-­Strom und über ihren Körper. Doch Maria hat einen Verbündeten: eben diesen Boden. Ich spreche hier. Ja. Ich spreche hier. Als Boden. Wird hier gesprochen. Wie der Chor in der griechischen Tragödie wiegt und umsorgt der Boden das «Måidel» oder, noch verkleinernder, das «Is Måidele» und sorgt für festen Halt – unten quer über die Textseite gesetzt, als sicherer Untergrund, in dem Maria gut aufgehoben ist. Und wirklich, wie in einer philosophischen Fabel, im Ringen um Sprache, gelingt ihr, allem trotzend, der Schritt nach vorne, zu sich selbst! AAAAAAAAAAA holt sie ihren Geburtsschrei nach und eignet sich ihren Namen an: MARIA ICH. Entstanden im Rahmen des Drama Lab der WIENER WORTSTAETTEN. Regie & Bühne: Blanka Rádóczy Kostüme: Elisabeth Vogetseder Musik: Maria Craffonara Dramaturgie: Elisabeth Schack, Anita Augustin
Aufführungen | Musiktheater

Im weißen Rössl

Tiroler Landestheater

Premiere: 31.5.2025 Musik von Ralph Benatzky mit sechs musikalischen Einlagen von Robert Gilbert, Bruno Granichstaedten und Robert Stolz «Wenn es hier mal richtig regnet, dann regnet es sich ein …» Wo genau? Na klar: Am Wolfgangsee im Salzkammergut, wo die umtriebige Wir­tin Josepha eine illustre Hotelpension unterhält. In der Hochsaison trifft sich hier Gott und die Welt, Fabrikbesitzer aus Berlin, schöne Sigismünder, pfiffige Töchter aus gutem Hause – und auch der alte Kaiser Franz Joseph soll schon gesehen worden sein. Dass in dem bunten Gewimmel auch ein paar Liebschaften hin­ und hergehen, versteht sich von selbst. Aber bis sich am Ende alle Paare nach Lust und Laune sortiert haben und selbst der Kellner Leopold sich über seine Entlassung freuen darf, geht so einiges drunter und drüber. Da hilft wie in jeder guten Operette nur eines: Schampus her! Die österreichische Sängerin, Schauspielerin und Regisseurin Ruth Brauer­-Kvam gibt mit Ralph Benatzkys Erfolgsoperette aus dem Jahre 1930 ihr Regiedebüt am Tiroler Landestheater und lässt mit viel Fantasie, Schwung und einer ordentlichen Portion Humor ein fulminantes Ensemble aus urlaubsbeschwipsten Hotelgästen über die Bühne tanzen. Ob Walzer, Liebeslied oder Polka, im besten Fall heißt’s: Damenwahl! Musikalische Leitung: Lorenz C. Aichner Regie: Ruth Brauer-Kvam Bühne: Monika Rovan Kostüme: Alfred Mayerhofer Choreographie: Damian Czarnecki Dramaturgie: Sonja Honold Koproduktion Vereinigte Bühnen Bozen In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
Aufführungen | Oper

Pagliacci / Von heute auf morgen

Tiroler Landestheater

Premiere: 10.5.2025 Libretti von Leoncavallo und «Max Blonda» (Gertrud Schönberg) Zweimal Ehebruch, zweimal Theater, zweimal Rollenspiele und ein Mord. Co­-Musiktheaterdirektorin und Regisseurin Jasmina Hadžiahmetović spannt in diesem Doppelabend zwei kongeniale Opern zusammen. In Ruggero Leoncavallos Pagliacci aus dem Jahr 1892 gewähren die Figuren der Commedia dell’Arte einen seltenen Blick hinter ihre Masken. Es sind die Mitglieder einer komödiantischen Wandertruppe, die aus ihren angestammten Rollen nicht entfliehen können. Die Darstellerin der leichtsinnigen Columbine betrügt ihren Ehemann Canio, der sie daraufhin auf offener Bühne ersticht. Das begeisterte Publikum feiert das grausame Schauspiel als Fiktion. Friedlicher einigen sich die Eheleute in Schönbergs Einakter Von heute auf morgen, uraufgeführt 1930, zu dem die zweite Frau des Komponisten das Libretto schrieb. Hier eskaliert ein Streit über festgefahrene Beziehungsmuster. Die Ehefrau spielt ihrem Mann eine Affäre mit einem Sänger vor. Längst erkaltete Gefühle erwachen aufs Neue, die Eheleute versöhnen sich wieder, Liebe und Freiheit ver­tragen sich. Zwischen italienischem Verismo und Zwölftontechnik, großen lyrischen Bögen und farbenreichen Koloraturen, tiefer Tragik und augenzwinkerndem Humor ist dieser Abend ein Spiel mit dem Spiel, eine perspektivenreiche Parabel auf die Abgründe und Höhen des Theaterspielens im Leben und auf der Bühne. Musikalische Leitung: Gerrit Prießnitz Regie: Jasmina Hadžiahmetović Bühne: Susanne Gschwender Kostüme: Aleksandra Kica Dramaturgie: Diana Merkel In italienischer und deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
Aufführungen | Tanz

Beben

Tiroler Landestheater

Uraufführung: 3.5.2025 Schlottern, zucken, zittern: Das Tanzstück Beben setzt dort an, wo sich der Körper von sich selbst zu trennen scheint. Emotionen wie Liebe, Angst oder Freude vermögen physische Reaktionen auszulösen, die wir weder kontrollieren noch verstecken können. Gleichzeitig reagiert unser Körper als Vorbote für Missstände oder Gefahr meist schneller als unsere Wahrnehmung – genau so, wie ein anschwellendes Beben nahende Veränderungen und Verschiebungen innerhalb von gesell­schaftlichen Konventionen und politischen Systemen ankündigen kann. Die gefühlvoll­-melancholische Klangwelt des österreichischen Singer-­Songwriters und Newcomers Oskar Haag wird zum wesentli­chen Bestandteil des Stücks, in dem Tanz, Musik und Text gemeinsam zum Vibrieren gelangen. Choreographie: Marcel Leemann, Tanzensemble des Tiroler Landestheaters Bühne & Kostüme: Monika Lechner, Leah Watzdorf Video: David Schuh Komposition: Oskar Haag Texte: Julia Costa Dramaturgie: Stefan Späti Altersempfehlung ab 12 Jahren
Aufführungen | Schauspiel

Figaro lässt sich scheiden

Tiroler Landestheater

«Die Komödie Figaro lässt sich scheiden beginnt einige Jahre nach Beaumarchais’ Hochzeit des Figaro. Trotzdem habe ich es mir erlaubt, das Stück in unserer Zeit spielen zu lassen, denn die Probleme der Revolution und Emigration sind erstens: zeitlos, und zweitens in unserer Zeit besonders aktuell. Unter der in dieser Komödie stattfin­denden Revolution ist schlicht nur eine jegliche Revolution gemeint, denn jeder gewaltsame Umsturz lässt sich in seinem Verhältnis zu dem Begriff, den wir als Menschlichkeit achten und missachten, auf den gleichen Nenner bringen.» So beschreibt Horváth selbst sein 1937 uraufgeführtes Stück über die geografischen und menschlichen Irrfahrten und die zeitlose Frage, was denn eigentlich «die» Revolution sei. Die international gefragte, preisgekrönte, kroatische Regisseurin Anica Tomić, in Kollaboration mit der Autorin Jelena Kovačić, ist spezialisiert auf Überschreibungen und Neubearbeitungen klassischer Werke. Ausgehend von Horváths Text und der zentralen Figur des Figaro, denken die beiden Künstle­rinnen darüber nach, ob wir nicht alle Teil einer Revolution sind und es gar nicht wahrhaben wollen? Muss es immer so sein, dass «Diener», «Herren» werden wollen und andere sich vergeblich an alte Größe und Traditionen klammern? Brauchen die Welt und der menschliche Ver­stand Revolutionen, damit Veränderung passiert? In Horváths selten gespieltem Stück über Solidarität und ihre menschlichen Facetten in einer zerbrechenden Welt sind alle Figuren auf der Suche nach Orten, die sie niemals erreichen werden. Und so könnte es beginnen: Es war einmal in einem Wald in Europa … Regie: Anica Tomić Bühne: Mila Mazić Kostüme: Drina Krlić Musik: Nenad Kovačić Choreografie: Lada Petrovski Ternovšek Dramaturgie & Textfassung: Jelena Kovačić Dramaturgie: Sonja Honold Mitarbeit Textfassung (Übersetzung): Ivna Žic Altersempfehlung ab 14 Jahren Dauer ca. 2 h 30, Eine Pause
Aufführungen | Operette

Schön ist die Welt

Tiroler Landestheater

Fetzige Rhythmen, Jazzmusik, Geschichten von Liebe im Berggewitter, Südseeprinzessinnen, Fußball oder falschen Husaren im Hotel, auf dem Filmset und an anderen modernen Orten: Das war die Operette der 1920er­- und frühen 30er­-Jahre. Beinahe so schillernd wie ihre Stoffe gaben sich ihre oft österreichischen, noch öfters jüdischen und jedenfalls alles andere als auf den Mund gefallenen Komponisten, Sängerinnen und Textdichter – unter ihnen Paul Abraham, Alfred Grünwald oder Fritz Löhner­-Beda. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten zerbrach ihre Welt. Regisseurin Anna Bernreitner lässt in einem Operettenabend der besonderen Art Musik und Texte dieser lebensfrohen, politisch bedrängten Epoche wieder auferstehen. Musikalische Leitung: Hansjörg Sofka Regie & Textfassung: Anna Bernreitner Bühne & Kostüme. Michael Zimmermann Choreografie: Andrea De Majo Mitarbeit Kostüme: Monika Lechner Dramaturgie: Katharina Duda Dauer ca. 2 h 05, Eine Pause Einführung 20 min vor Vorstellungsbeginn
Aufführungen | Musiktheater

Eugen Onegin

Tiroler Landestheater

Libretto vom Komponisten & Konstantin S. Schilosky nach dem Versroman von Alexander Puschkin Ein russisches Landgut, eine tief romantische junge Frau und ein liebes­unfähiger Dandy: So nimmt das Drama in Tschaikowskis berühmter Oper seinen Lauf. Die verträumte Tatjana verliebt sich auf den ersten Blick in den unnahbaren Onegin, den Freund des Verlobten ihrer Schwester. Doch dieser weist ihren Liebesantrag brüsk von sich und flirtet stattdessen, um den Freund zu ärgern, mit der lebenslustigen Olga. Es kommt zum Eklat und Duell bei Morgengrauen. Jahre später kehrt Onegin aus dem Ausland zurück und muss erfahren, dass sich vertane Chancen nicht wiederholen lassen. Mit Eugen Onegin gelang Tschaikowski eine der bedeutendsten Seelenschilderungen der Operngeschichte. Ausgehend von Alexander Puschkins gleichnamigem Versroman lässt der Komponist in musika­lisch-­lyrischer Feinzeichnung noch die leisesten Gefühlsregungen – das Zittern ersten Begehrens, Todesängste und Weltschmerz – lebendig werden. Nach ihrer bildstarken Inszenierung von Hartmanns Simplicius Simplicissimus kehrt Regisseurin Eva­-Maria Höckmayr mit einem großen Klassiker des slawischen Repertoires ans Landestheater zurück und forscht mit der ihr eigenen Sensitivität den leisen und lauten Erschütterungen in den Herzen zweier Menschen nach. In russischer Sprache mit deutschen Untertiteln Einführung 20 min vor Vorstellungsbeginn Dauer ca. 3 h 10, Eine Pause
Aufführungen | Tanz

Rausch

Tiroler Landestheater

Unfamiliar Connections (Choreografie Francesca Frassinelli) Celestial Fractures (Choreografie Julian Nicosia) Boléro (Choreografie Ihsan Rustem) Die Tanzproduktion Rausch bringt drei Kurzchoreografien ins Große Haus: Der englisch­schweizerische Choreograf Ihsan Rustem hat einen Boléro geschaffen, der bereits auf zahlreichen internationalen Bühnen Begeisterungsstürme ausgelöst hat und augenzwinkernd­-skurril von Liebe und Lust erzählt. In ihrer für das TLT entstehenden Urauffüh­rung Unfamiliar Connections untersucht die italienische Choreografin Francesca Frassinelli, wie wir unterschiedliche Situationen körperlich und geistig durchdringen, während den Franzosen Julian Nicosia für seine Neukreation das «Dazwischen» als Zustand zwischen Extremen interessiert. So gestalten die drei Gastchoreo­graf:innen für das Tanzensemble des TLT einen energetisch-­kraftvollen Abend mit unterschiedlichen Handschriften. Dauer: ca. 1 h 45, Eine Pause
Aufführungen | Musiktheater

La clemenza di Tito

Tiroler Landestheater

Libretto von Caterino Mazzolà nach Pietro Metastasio Milde, milde und bis zur Selbstverstümmelung: milde ist der Kaiser Titus. Um des Staates willen versagt er sich jeden eigenen Wunsch, jedes Gefühl, jedes noch so verständliche menschliche Bedürfnis, sei es das nach der geliebten Berenice oder nach Rache an einem untreuen Freund. Ob so viel humanistische Aufklärung wirklich zum Wohle der Menschheit taugt? In seiner 1791 im Nationaltheater Prag aus Anlass der Krönung Kaiser Leopolds II. zum König von Böhmen uraufgeführten opera seria meldet Wolfgang Amadeus Mozart jedenfalls leise Bedenken an der Ideologie des absoluten Selbstverzichtes an. Gleichzeitig wäre das obligatorische Happy End ohne den beherrschten Herrscher undenk­bar. Denn während alle anderen Figuren in diesem intrigenreichen Hoftheater blind und taub ihren wechselnden Leidenschaften hin­terherlaufen, kann der betrogene Kaiser am Ende tun, was er immer schon wollte: verzeihen. Mit der ihm eigenen Doppelbödigkeit schuf der Komponist Mozart so einen psychologisch vielschichtigen Polit­thriller von zeitloser menschlicher Komplexität. Nach ihrer poetisch­-sinnlichen Inszenierung der Fairy Queen kehrt Regisseurin und Ausstatterin Mirella Weingarten mit La clemenza di Tito ans Landestheater zurück und setzt einen philosophisch tief­ greifenden Klassiker des Opernrepertoires in sprechende Bilder. Tiroler Symphonieorchester Innsbruck Musikalische Leitung: Gerrit Prießnitz Regie & Ausstattung: Mirella Weingarten Choreinstudierung: Michel Roberge Dramaturgie: Katharina Duda In italienischer Sprache mit deutschen Untertiteln Dauer ca. 2 h 30, Eine Pause Altersempfehlung ab 14 Jahren Einführung 20 min vor Vorstellungsbeginn
Aufführungen | Schauspiel

Codename Brooklyn

Tiroler Landestheater

Eine Gedenktafel in Innsbruck verweist auf eine Geschichte von Ver­folgung, Widerstand und Befreiung: auf Margarete Kelderer und ihre Schwester Eva Weber, die entscheidend an der Operation Greenup beteiligt waren, aber im kollektiven Gedächtnis nicht aufscheinen. Wenn überhaupt, sind die zwei US­amerikanischen Agenten und ein Tiroler Widerstandskämpfer, die am 26. Februar 1945 mit dem Fallschirm über dem Stubaier Gletscher absprangen, bekannt – Fred Mayer, Hans Wijnberg und Franz Weber aus Oberperfuss. Sie sollten dem US-­Geheimdienst Informationen aus der «Alpenfestung der Nazis» liefern. Auch etliche Frauen und Familien halfen ihnen, so wie die Schwestern Webers, dessen Verlobte Anni Niederkircher und deren Mutter Anna. Die Gestapo folterte und tötete, wollte das Netz­ werk enttarnen. Doch es kam schließlich zur kampflosen Befreiung Innsbrucks mit dem damaligen Decknamen Brooklyn und inspirierte Quentin Tarantino zu seinem Film Inglourious Basterds. Das Tiroler Landestheater stellt sich zum 80. Jahrestag der Operation Greenup der Geschichte des Tiroler Widerstands, in dem auch Frauen eine zentrale Rolle spielten. Mittels Recherche, Archiv­material und Zusammenarbeit mit Historiker:innen sowie Expert:innen des Alltags wird emotional und bildhaft die theatrale Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart geschlagen, aus globaler und lokaler Perspektive an nationalen Nachkriegsmythen gekratzt und mit der urmännlichen Heldengeschichte gebrochen. Erzählen wir endlich auch von den vielen Heldinnen und tauchen tief in Erinnerungslücken der Tiroler Zeitgeschichte ein! Regie: Alexander Kratzer Bühne: Katharina Cibulka Kostüme: Julia Neuhold Musik: Andreas Schiffer Dramaturgie: Sonja Honold, Elisabeth Schack Dramaturgie & Vermittlung: Martina Natter Kooperation Stadtarchiv / Stadtmuseum Innsbruck, erinnern.at, Institut für Zeitgeschichte Universität Innsbruck, Gemeindemuseum Absam, Österreichisch­-Amerikanische Gesellschaft
Aufführungen | Tanz

Silenzio (2022, ÖEA)

musik+ | Osterfestival Tirol | Orgelfest

In Silenzio widmet sich LeineRoebana der Stille in ihren unterschiedlichsten Ausdrucksformen. Sie wird zum poetischen Moment, zum künstlerischen Motor und kann mitunter auch sehr laut sein. Es entstehen wunderschöne, in sich ruhende Bilder, die immer wieder von Szenen voller Lebendigkeit abgelöst werden. Mit Neugierde suchen die sieben Tänzerinnen und Tänzer in Silenzio den Dialog mit anderen Kulturen und unterschiedlichen Kunstdisziplinen, in der Überzeugung, dass Offenheit und Verletzlichkeit Basis für ein gemeinsames Zusammenleben sind. Die Musik (u.a. Sofia Gubaidulina, Arvo Pärt und Josquin Desprez) hat einen gleichberechtigten Platz und befindet sich im direkten Dialog mit dem Tanz. Ein Abschluss, der die Kunst des Lebens feiert. Andrea Leine und Harijono Roebana nehmen mit ihrer einzigartigen, eigenwilligen Tanzsprache und Arbeitsweise einen besonderen Platz in der internationalen Tanzwelt ein. Sie sind bekannt für ihren aufregenden körperlichen Tanzstil und die zentrale Rolle der Live-Musik in ihrer Arbeit. Sie überraschen mit besonderen Verflechtungen von zeitgenössischem Tanz, Text, Design und den unterschiedlichsten musikalischen Klangfarben. Beim 25. Osterfestival Tirol (2013) waren sie mit GhostTrack zu erleben. Compagnie LeineRoebana
Aufführungen | Film

Dancer in the Dark (2000, OmU)

musik+ | Osterfestival Tirol | Orgelfest

Dancer in the Dark ist der letzte Film aus Triers Golden Heart Trilogy (mit Breaking the Waves (1996) und Idioten (1998)). Im Mittelpunkt stehen "tragische Frauengestalten, die sich für andere aufopfern und deren Liebe nicht davon abhängt, wie sie – vom Schicksal oder von den Menschen – behandelt werden. Ich wollte, dass die Menschen sehen, wie weit man gehen kann, um für die Liebe zu kämpfen." Lars von Trier Der Film spielt in den USA der 1960er Jahre. Selma (Björk), eine tschechische Einwanderin, leidet an einer Augenkrankheit, an der sie zu erblinden droht. Da sie ihrem Sohn die Krankheit vererbt hat, arbeitet Selma unermüdlich in einer Metallfabrik, um dem Jungen eine rettende Augenoperation zu finanzieren. Trost und Ablenkung von der traurigen Realität ihres Lebens sucht sie in Musical-Welten, in die sie sich immer wieder hineinträumt. Als sie aufgrund ihrer Erblindung ihren Job in der Fabrik verliert, überschlagen sich die Ereignisse: Selma entdeckt, dass ihr hoch verschuldeter Nachbar, der Polizist Bill, ihre Ersparnisse gestohlen hat. Es kommt zu einem Streit, in dessen Verlauf Bill auf tragische Weise ums Leben kommt. Des Mordes angeklagt, droht Selma die Todesstrafe.
Aufführungen | Tanz

Beytna (2016)

musik+ | Osterfestival Tirol | Orgelfest

Beytna ist auf Libanesisch die Einladung in ein zu Hause. Das Eintauchen in die Welt des anderen, des Gastgebenden. Essen spielt dabei eine wesentliche Rolle. So auch im Stück des aus dem Libanon stammenden Choreographen und Tänzers Omar Rajeh, der bereits letztes Jahr mit seinem Solo Dance is not for us innerhalb des Festivals zu erleben war. Auf der Bühne führt eine Köchin, die Mutter Rajehs, das Regiment über den monumentalen, rollbaren Tisch. Sie ist die einzige Frau und wirkt wie ein omnipräsenter, ruhender Pol in dem turbulenten Geschehen, das sich nach und nach entfaltet. Vier Tanzsolisten aus ganz unterschiedlichen Kulturkreisen ließen sich mit großer Offenheit auf eine Recherche zu ihren jeweiligen Traditionen und persönlichen Erfahrungen ein. Entstanden ist ein vielschichtiges Tanztheaterstück, in dem die Emotionen gelegentlich hochkochen, das aber auch beweist, dass das Verbindende weitaus überwiegt. Neben dem Libanesen Omar Rajeh, der das Konzept von Beytna entwickelt hat, tanzen und performen der Westafrikaner Anani Sanouvi, der Belgier Koen Augustijnen und der Koreaner Moonsuk Choi. Teil des Geschehens sind vier Live-Musiker aus dem Libanon und aus Palästina. Beytna lädt zu einem Fest für alle Sinne, das Tanz, Text, Film, Musik und das Kulinarische auf das Wunderbarste vereint. Maqamat | Omar Rajeh
Aufführungen | Film

How to Build a Truth Engine (2024, OmU)

musik+ | Osterfestival Tirol | Orgelfest

Der jüngste Dokumentarfilm des österreichischen Filmemachers zeigt auf, wie sehr unsere Zeit von Desinformation und Verschwörungstheorien geformt wird. Das Publikum begleitet in How to Build a Truth Engine ein Team von Forschern aus den Bereichen Technologie, Journalismus, Folklore und Neurowissenschaften, das zeigt, dass man mittels Cracken der Informationszufuhr den Verstand eines Menschen hacken kann. Von den Schlachtfeldern des Informationskriegs führen sie die Zusehenden ins Innere des menschlichen Gehirns und erklären, wie ein Netz von Lügen die Realität verändern kann. "Ich hab die letzten 5 Jahre an einem Dokumentarfilm zum Thema Kampf gegen Fake News und Desinformation gearbeitet. Ich habe dabei Investigativ-Journalistinnen und -Journalisten von der New York Times und dem ICIJ (www.icij.org) begleitet sowie Computerwissenschaftler von der UCLA und der UC Berkeley, die eine Software gebaut haben, die autonom im Netz Verschwörungstheorien entdecken kann. Dabei arbeiten sie eng zusammen mit Neurowissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern der UCLA, die an Epilepsie-Patientinnen wie auch -Patienten erforschen können, wie Information im Gehirn verarbeitet wird, und zwar auf der Ebene einzelner Neuronen. Was als Film über Journalismus begonnen hatte, wurde zu einem Film über unsere Verwundbarkeit gegenüber Desinformation. How to Build a Truth Engine – wie man einen Wahrheitsmotor baut, nimmt die Zusehenden mit auf eine Reise von den Informationsschlachtfeldern unserer Zeit hinein ins Innerste unseres Gehirns, während derer eines immer klarer wird: wer unseren Informationsfluss hacken kann, kann unser Denken unter Kontrolle bringen." Friedrich Moser
Aufführungen | Tanz

Mellowing (2023, ÖEA)

musik+ | Osterfestival Tirol | Orgelfest

Christos Papadopoulos gehört zu den jungen aufstrebenden Choreographen, die sich der intensiven Beobachtung von Bewegungen widmen. Seine Stücke sind einzigartig und verschreiben sich sowohl der meditativen als auch der lebendigen Kraft des Körpers. Der Fokus liegt auf den minimalen Verschiebungen der Wahrnehmung, den immerwährenden, oft unbemerkten und doch kraftvollen Bewegungen, die in der Natur, im Alltag, in physikalischen Phänomenen und politischen Kontexten allgegenwärtig sind. In Mellowing geht Papadopoulos der Frage nach, was mit dem Körper passiert, der äußerlich in sich ruht und innerlich vibriert. Was passiert in ihm und mit ihm, bevor die Energie an die Oberfläche tritt? Welchen Einfluss hat das Reifen eines Körpers? Zum ersten Mal arbeitet der griechische Choreograph mit Dance On, einem Ensemble, das sich aus Tänzerinnen und Tänzern über 40 zusammensetzt und sich mit dem Wert des Alters beschäftigt. Wann sind wir alt? Wie können Erfahrung und gelebtes Wissen kreativ genutzt werden? Und wie kann der Tanz dazu beitragen, die in unserer Kultur vorherrschende Idealisierung von Jugend zu hinterfragen? Mit ihrer Kenntnis und dem bereits Erlebten erforschen sie gemeinsam Momente des Wahrnehmens und die Intensität des Augenblicks, die eine lebendige Unruhe erzeugen, eine permanente Vibration, in die das Publikum unweigerlich hineinfällt. Dance On Ensemble | Christos Papadopoulos
Aufführungen | Performance

The making of Berlin (2022)

musik+ | Osterfestival Tirol | Orgelfest

Was ist real, wo beginnt Fiktion, wo vermischen sich Erinnerung und Traum? Zu seinem 20jährigen Jubiläum begibt sich das belgische Multi-Media-Künstlerkollektiv Berlin auf eine Reise ins Ungewisse. The making of Berlin ist die Geschichte eines Mannes mit einer nahtlosen und von Erfolgen gesäumten Lebensgeschichte. Nach einer Aufführung von Zvizdal, einem Stück über ein altes Ehepaar, das weiterhin in der Todeszone um Tschernobyl lebt, begegnet dem Künstlerkollektiv ein älterer, deutscher Herr. Während der Zusammenkunft werden die Künstler immer mehr von der Lebensgeschichte des Mannes in den Bann gezogen. Einige Gespräche und Wochen später entscheidet Berlin den Mann in den Mittelpunkt ihrer neuen Arbeit zu stellen: ihre Zufallsbekanntschaft, diesen eingefleischten Berliner, der viele Jahre als Orchestermanager an der Berliner Oper gewirkt hat. Ein nicht verwirklichter Traum – in dem Wagners Götterdämmerung eine zentrale Rolle einnimmt – zieht ihn immer wieder in die Vergangenheit. Das Kollektiv Berlin, unterstützt vom Orchester des Opernballetts Flandern und der Radiostation Klara, will ihm helfen seinen Traum zu vollenden. Plötzlich tauchen Ungereimtheiten in der Geschichte auf, das Bild bekommt Risse und die Arbeit von Berlin nimmt eine ungeahnte Wendung. Berlin | Yves Degryse
Aufführungen | Film

Inland Empire (2006, OmU)

musik+ | Osterfestival Tirol | Orgelfest

Inland Empire ist eine Reise durch die Psyche. Es geht um die Suche nach dem Selbst und die Frage, was real ist. Die Charaktere sind oft in einem Zustand der Verwirrung, was die Zuschauer dazu anregt, über ihre eigene Wahrnehmung nachzudenken. David Lynch Mit Inland Empire schuf David Lynch ein Meisterwerk des Psychothrillers, in dem er die verschiedenen Ebenen der Wahrnehmung verschwimmen lässt. Er setzt sich mit Themen wie Identität, Trauma und Mechanismen der Schauspielerei auseinander. Der angesehene Regisseur Kingsley Stewart (Jeremy Irons) will das Remake eines Liebesdramas drehen, das nie fertiggestellt worden ist, weil die beiden Hauptdarsteller während des Drehs ermordet wurden. Dazu engagiert er die beiden Schauspieler Devon Berk (Justin Theroux) und Nikki Grace (Laura Dern), die sich von der Rolle ein Comeback erhoffen. Schon zu Beginn der Dreharbeiten wird klar, dass hier etwas nicht stimmt und im Verlauf des Films, der sehr subjektiv aus der Perspektive Nikki Graces erzählt wird, verschwimmen Realität und Fiktion, Wahn und Wirklichkeit immer mehr. Weder das Publikum noch die Protagonistin können eine klare Entscheidung treffen, was nun wirklich passiert und was sich in der Psyche Nikkis vorgeht. Lynch spielt, wie so oft, mit der Beobachtungsgabe des Publikums und fordert es heraus, die verschiedenen Ebenen des Realen zu hinterfragen. Ausschließlich mit einer digitalen Videokamera gedreht, ist seine unverkennbare Handschrift, die in die tiefen Abgründe des Unterbewusstseins führt, deutlich zu sehen.
Aufführungen | Performance

Destination FCKD (2024)

musik+ | Osterfestival Tirol | Orgelfest

Zwischen Realität und Fiktion bewegen sich die Tänzerinnen der Urban Dance-Compagnie Hungry Sharks in ihrem neuen Stück. Ist die Welt nichts anderes als die Simulation eines Supercomputers? Sind wir alle nur Figuren in einem gigantischen Computerspiel? Ein Gedankenspiel, das sich auch in dem Phänomen des sogenannten NPC-ing spiegelt. Im Zentrum stehen dabei jene Figuren, die in Computerspielen als Statisten dienen (non playable characters). Sie führen die immer gleichen Handlungen, Bewegungen und auf das Äußerste reduzierte Dialoge in vordefinierten Schleifen aus. Immer mehr Menschen identifizieren sich mit diesen Randfiguren und ahmen deren Sprache und Bewegungen auf sozialen Medien wie TikTok nach. Ist es Witz oder Ausdruck eines Gefühls der Perspektivlosigkeit? In Destination FCKD geben die Performerinnen den Randfiguren ihre eigene Stimme. Hungry Sharks wurde 2011 von Valentin Alfery (Choreograph) und Dušana Baltić (Fotografin/Creative Producerin) gegründet. Über wechselnde Formate, Orte und Konstellationen werden regelmäßig Stücke für die Bühne sowie ortsspezifische Räume geschaffen. Im Zentrum steht u.a. die kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen. Hungry Sharks | Valentin Alfery
Aufführungen | Theater

Fünf Uhr morgens (2024, ÖEA)

musik+ | Osterfestival Tirol | Orgelfest

Zwei Frauen, ein ähnliches Schicksal, zwei vollkommen unterschiedliche Voraussetzungen. Was macht es mit einer Person, die selbst Vertreibung und Flucht erlebt hat, wenn sie erfahren muss, dass für manche Menschen, die ebenfalls vor Krieg fliehen, offenbar andere Gesetze gelten? Eine Syrerin und eine Ukrainerin begegnen sich in der Schweiz. Beide kamen als Asylsuchende, doch ihre Startbedingungen hätten nicht unterschiedlicher sein können. Die Öffnung von Grenzen und Arbeitsmarkt für Menschen aus der Ukraine war ein überwältigender Akt der Solidarität. Außereuropäische Asylsuchende erfahren jedoch nicht die gleiche Unterstützung und werden dadurch zu Geflüchteten zweiter Klasse. Bei einem Kaffee treffen die beiden Frauen unfreiwillig aufeinander, reden und singen gegen- und miteinander, bis sich ihre Sprachen und Klänge zu einem überraschend neuen Sound verbinden. Die Autorin Lubna Abou Kheir kam als Asylsuchende aus Syrien in die Schweiz. In Fünf Uhr morgens spürt sie ihren Gefühlen nach, die sie in Anbetracht dieser Ungleichbehandlung empfindet und erschrickt. Denn sie, die sich bisher aktiv für Menschenrechte eingesetzt hat, beobachtet an sich selbst eine wachsende Abneigung gegenüber einer ganzen Menschengruppe – nur aufgrund ihrer Herkunft. Woher kommen diese Gefühle? Was passiert mit den eigenen Werten und Überzeugungen bei einer Retraumatisierung in der vermeintlich sicheren Schweiz? Lubna Abou Kheir, Yulianna Khomenko Regie: Ursina Greuel
Aufführungen | Schauspiel

König Arthur

Tiroler Landestheater

Liebe in Zeiten des Krieges: Noch bevor der legendäre britannische König seine berühmte Tafelrunde gründen wird, muss er das von den Sachsen besetzte Britannien befreien. Der Sieg der kriegsmüden Bri­ten scheint bereits nahe, als Arthurs Widersacher Oswald die kluge, blinde Emmeline, Arthurs große Liebe, entführt. Eine Verfolgungs­jagd durch einen verwunschenen, von Geistern bewohnten Irrwald beginnt. Durch ein Gespinst aus Trugbildern muss Arthur sich den Weg zu seinem letzten Kampf mit Oswald bahnen. Mit der erfolgreichen Bearbeitung des namhaften oberöster­reichischen Autors Ewald Palmetshofer von Purcells Semi­-Opera King Arthur wird die Reihe von spartenübergreifenden Theaterpro­duktionen am Tiroler Landestheater fortgeführt. Die Neudichtung von König Arthur «folgt zwar dem Hand­lungsgerüst des Originaltextes, versucht aber das Figurenpersonal und dessen Konfliktfelder von der Gegenwart her anzureichern, neu zu akzentuieren und von der historischen Patina zu befreien», so der Autor. Der Tiroler Komponist Kenneth Winkler unternimmt dafür eine Rekomposition des musikalischen Materials, in der er die Musik Purcells auf die Quintessenz reduziert, gepaart mit elektronischen Texturen neu denkt und in ein tontechnisches Setup überführt, das innovative Möglichkeiten der Klanggestaltung ermöglicht. Am Tiroler Landestheater suchen Schauspieler:innen, Sän­ger:innen und Tänzer:innen gemeinsam nach einem Weg aus dem Irrwald, der die Menschen anscheinend immer wieder zu grausamen Auseinandersetzungen und gewaltsamen Konflikten führt. In einem Spiel mit Illusionen fließen Realität, Mythos und Märchen ineinander – poetisch und wahrhaftig. Musikalische Leitung: Hansjörg Sofka Regie: Bettina Bruinier Choreografie: Marcel Leemann, Sarah Merler Bühne: Volker Thiele Kostüme: Chani Lehmann Sounddesign: Kenneth Winkler Dramaturgie: Diana Merkel Einführung 20 min vor Vorstellungsbeginn

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