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Aufführungen / Konzert Musik im Riesen Swarovski Kristallwelten Wattens, Kristallweltenstraße 1
Aufführungen / Theater Passionsspielverein Erl Erl, Mühlgraben 56
Aufführungen | Oper

Elektra

Tiroler Landestheater

Premiere: 11.6.2023 Mit der Inszenierung eines packenden Meisterwerks aus der Feder von Richard Strauss verabschiedet sich Johannes Reitmeier nach seiner elf Jahre währenden erfolgreichen Intendanz von seinem Innsbrucker Publikum. Wie auch schon in Salome steht in der 1909 uraufgeführten einaktigen Tragödie von Strauss eine Frau im Mittelpunkt: Elektra. Seitdem Klytämnestra gemeinsam mit ihrem Geliebten Aegisth ihren Ehemann Agamemnon ermordet hat, sinnt ihre Tochter Elektra auf Rache. Ihr Bruder Orest soll das Verbrechen sühnen. Doch auch nachdem diese Tat vollbracht ist, findet Elektra keine Ruhe. Mitten in ihrem ekstatischen Freudentanz bricht sie tot zusammen. Angeregt durch den Besuch einer beeindruckenden Aufführung des auf dem griechischen Mythos basierenden Elektra-Schauspiels von Hugo von Hofmannsthal, erwog Strauss eine Vertonung. Seine Sorgen bezüglich der Ähnlichkeit zu seiner zuvor entstandenen Salome wusste Hofmannsthal mit folgenden Worten zu zerstreuen: „Die Farbmischung scheint mir in beiden Stoffen eine so wesentlich verschiedene zu sein: Bei der Salome so viel Purpur und Violett […], bei der Elektra dagegen ein Gemenge aus Nacht und Licht, schwarz und hell.“ Diese Atmosphäre setzte Strauss mit Klangfarben voller Suggestivkraft um. Seine Musik wird als „bizarr, bisweilen kreischend und brodelnd“ beschrieben. In ihrer kompromisslosen Härte steigert sie die Intensität der qualitativ herausragenden literarischen Vorlage Hofmannsthals und schafft einen eindringlichen Opernabend, der lange nachwirkt. Es sind keine Götter im Himmel! ELEKTRA Musikalische Leitung: Lukas Beikircher Regie: Johannes Reitmeier Bühne: Thomas Dörfler Kostüme: Michael D. Zimmermann Dramaturgie: Thomas Schmidt-Ehrenberg In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
Aufführungen | Oper

La Traviata

Tiroler Landestheater

Amore e morte – Liebe und Tod. So wollte Giuseppe Verdi ursprünglich seine Oper nennen, die er 1853 auf der Grundlage des Dramas Die Kameliendame von Alexandre Dumas d. J. komponierte. Schließlich erhielt das Werk aber den Titel La Traviata, also: die vom Weg Abgekommene. Das eröffnet mehrere Interpretationsmöglichkeiten: Wird die Titelfigur Violetta Valéry so bezeichnet, weil sie als Kurtisane, die sich mit zahlreichen Männern umgibt, den Pfad der tugendhaften Frau verlassen hat? Oder weil sie dieses Leben aufgibt, um mit Alfredo Germont zusammen zu sein, dem ersten Mann, den sie wirklich liebt? Oder ist es der Weg der wahren Liebe, von dem sich Violetta gezwungenermaßen abwendet, weil Alfredos Vater fürchtet, die Verbindung seines Sohnes mit einer Dame zweifelhaften Rufs würde die Ehre seiner Familie beschmutzen? Zu spät erkennt Germont seinen Fehler. Der Tod der schwerkranken Violetta verhindert, dass sie und Alfredo erneutes Liebesglück erleben dürfen. La Traviata ist eine der beliebtesten und meistaufgeführten Opern Verdis. Nummern wie dem Trinklied Alfredos, „Libiamo, ne lieti calici“, das die Atmosphäre eines ausgelassenen Fests vermittelt, steht eine detailgenaue musikalische Charakterisierung Violettas gegenüber. Sprechen ihre Koloraturen zu Beginn der Oper noch dafür, dass sie das Leben leichtnimmt und die Sinnesfreuden genießt, so zeigt sich in den zarten, lyrischen Kantilenen ihr Wandel zur liebenden und verletzlichen Frau. Eine Paraderolle für eine Sängerdarstellerin. Ich will neue, schöne, große, abwechslungsreiche, kühne Stoffe. Kühn bis zum Äußersten, neu in der Form. GIUSEPPE VERDI Musikalische Leitung: Tommaso Turchetta Regie: Magdalena Weingut Bühne: Helfried Lauckner Kostüme: Michael D. Zimmermann Dramaturgie: Thomas Schmidt-Ehrenberg In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln.
Aufführungen | Oper

Bergkristall

Tiroler Landestheater

Auf dem Rückweg vom Besuch bei ihren Großeltern in ihr Heimatdorf verlaufen sich die Geschwister Konrad und Sanna bei dichtem Schneetreiben im Hochgebirge. Bewohner aus beiden Orten begeben sich auf die Suche nach ihnen. Weil sie Schutz in einer Höhle gefunden haben, überstehen die Kinder die Winternacht unbeschadet. Das gemeinsame Erleben der Sorge und der Wiedersehensfreude bringt die Menschen aus den Dörfern, die sich zuvor mit Ablehnung begegnet sind, einander endlich näher. Bergkristall aus der Sammlung Bunte Steine gilt als die ergreifendste Erzählung von Adalbert Stifter (1805–1868). Ein besonderes Kennzeichen der Prosawerke des österreichischen Autors sind die Darstellungen der Natur, die als Spiegel der Seelenlandschaften der Figuren fungieren. Bereits mehrfach wurde Bergkristall verfilmt. Nun wird die Erzählung als Auftragswerk für das Tiroler Landestheater vertont. Das Libretto schrieb der insbesondere als Kolumnist der Tiroler Tageszeitung und Gründer der Innsbrucker Promenadenkonzerte bekannte Tiroler Schriftsteller und Journalist Alois Schöpf. Die passende musikalische Atmosphäre für diese „Opera Austria“ kreiert der Innsbrucker Komponist Michael F. P. Huber. Er absolvierte sein Studium in seiner Heimatstadt und in Wien. Viele seiner Werke – darunter befinden sich Klavierstücke und Kammermusik ebenso wie Symphonien, Solo-Konzerte und Vokalwerke – wurden von bekannten Innsbrucker Musiker*innen und Ensembles uraufgeführt, wie dem Orchester der Akademie St. Blasius oder dem Kammerorchester InnStrumenti. Wie in den geheimnisvollen Palast des Alpenkönigs versetzt, der aus dem schönsten und reinsten Lazur, Saphir, Smaragd und Bergkristall erbaut ist. LEHRER STIFTER Musikalische Leitung: Hansjörg Sofka Regie: Thomas Gassner Bühne & Kostüme: Esther Frommann Dramaturgie: Axel Gade
Aufführungen | Tanz

Madame Bovary

Tiroler Landestheater

Frankreich, Mitte des 19. Jahrhunderts. Emma Rouault heiratet den verwitweten Landarzt Charles Bovary, weil sie sich von der Ehe ein gesellschaftlich aufregendes Leben verspricht. Doch schnell ist sie von ihrem Mann gelangweilt, auch das Leben in der Provinz bietet kaum Abwechslung. Nach einem Umzug schließt sie neue Bekanntschaften, aber bald ist sie auch hier unglücklich. Sie flüchtet sich in Liebschaften und eine Sucht nach luxuriösen Gütern – und verschuldet sich. Immer wieder versucht sie, einen Ausweg zu finden, bis sie kapituliert und todbringendes Arsen schluckt. Eine Frau der gehobenen Kreise, die sich in Romanzen stürzt, sich finanziell ruiniert und die Familie mit in den Abgrund reißt – allein das war schon ein Skandal, als Gustave Flaubert seinen Roman Madame Bovary 1856 veröffentlichte. Dass er aber die Geschichte, deren Handlung er einem Zeitungsbericht entnommen hatte, von einem neutralen Standpunkt aus und ohne jegliche moralische Verurteilung erzählte, war beinahe der noch größere Skandal. Ihm wurde „Verherrlichung des Ehebruchs“ vorgeworfen und er wurde wegen „Verstoßes gegen die guten Sitten“ angeklagt, schließlich jedoch freigesprochen. Es ist gerade dieser nüchterne, nur beschreibende Blick auf das Geschehen, der Enrique Gasa Valga an dem literarischen Stoff so reizt. „Die Sexualität der Frau war damals kein Thema für öffentliche Debatten. Und noch heute tun sich viele Menschen schwer damit anzuerkennen, dass Frauen ihre Sexualität selbstbestimmt und selbstbewusst leben“, merkt Gasa Valga an. Der Autor muss in seinem Werk wie Gott im Weltall sein, überall anwesend und nirgends sichtbar. GUSTAVE FLAUBERT Choreografie und Regie: Enrique Gasa Valga Choreografische Assistenz: Martine Reyn Bühne: Helfried Lauckner Kostüme: Andrea Kuprian
Aufführungen | Schauspiel

Eine Familie

Tiroler Landestheater

Beverly Weston, früher Dichter und Hochschullehrer, jetzt pensioniert und Vollzeitalkoholiker, engagiert für sich und seine Frau eine Haushaltshilfe. Denn: „Fakt ist: Meine Frau nimmt Tabletten und ich trinke. Und diese Sachlage hat es mit der Zeit sehr mühsam gemacht, die traditionelle amerikanische Normalität aufrechtzuerhalten: Rechnungen bezahlen, Lebensmittelversorgung, Sauberhalten von Kleidung, Teppichen …“ Dann verschwindet das Familienoberhaupt spurlos und lässt seine krebskranke Frau Violet allein zurück. Die erwachsenen Töchter Barbara, Ivy und Karen versammeln sich auf dem stark heruntergekommenen Familiensitz – vereint in der Sorge um ihre Mutter. Und auch die egomane Violet sorgt sich weniger um ihren verschwundenen Ehemann als um sich selbst. Traurig, aber typisch, zumindest in den Augen ihrer Töchter. So wird das unerwartete Familientreffen zum Schlachtfeld familiärer Konflikte, auf dem gut gehütete Familiengeheimnisse ans Licht gezerrt werden und Violet sich grandios und bösartig gegen den Rest der Familie in Szene setzt. Tracy Letts hat mit Eine Familie (Originaltitel: August. Osage County) ein tragikomisches Familienepos geschrieben und verbindet die Theatertradition von Eugene O’Neill und Tennessee Williams mit dem ätzenden Humor der schwarzen Komödie. Es geht um Schuld, Selbstzerstörung, Alkohol, Inzest und unerfüllte Liebe – erzählt durch die Auflösung und den Untergang eines Familienclans im heutigen Amerika. Ich habe nicht vor, mir für den Rest meines Lebens anzuschauen, was früher mal war. Ich will, dass der Scheiß aus dem Büro wegkommt, all diese Kleider, die ich nie mehr anziehen werde – alles weg! VIOLET Regie: Stefan Maurer Bühne und Kostüme: Luis Graninger Dramaturgie: Magdalena Brück
Aufführungen | Schauspiel

Ich fühl´s nicht

Tiroler Landestheater

„Es war eine Trennung in beiderseitigem Einvernehmen. Sie bleiben aber Freunde und reden noch miteinander.“ So berichtet die Boulevardpresse von Leonardo DiCaprios Trennung vom Swimsuit-Issue-Model Bar Refaeli – um kurz darauf in ähnlicher Manier die Trennung von weiteren Frauen – allesamt junge, bildhübsche Models – bekannt zu geben. Was passiert da? Hat Leo einfach noch nicht die richtige Person getroffen? Hat er persönlich Schwierigkeiten oder ist sein Beziehungsleben eher eine Blaupause für die verliebten Verhaltensweisen im Spätkapitalismus? Sind wir durch die Wahlmöglichkeiten so sehr auf den Auswahlprozess fixiert, dass wir uns schon nicht mehr auf den anderen einlassen, oder kommt uns der Narzissmus der Konsumgesellschaft in die Quere? Diesen Fragen geht die bekannte feministische Comic-Autorin Liv Strömquist in ihrem Werk Ich fühl’s nicht nach. Scharf und präzise analysiert sie darin das Verhalten in Paarbeziehungen im Laufe der Geschichte. Dabei lässt sie – und das auf unglaublich humorvolle Art und Weise – Leonardo DiCaprio ebenso sprechen wie Aristoteles, griechische Götter oder den kleinen Prinzen von Saint-Exupéry. Am Tiroler Landestheater Innsbruck wird der Comic als Vorlage für die Stückentwicklung unter der Regie von Susanne Schmelcher erstmals in Österreich auf der Bühne zu sehen sein. Junge Literatur trifft junges Theater und lädt Menschen aller Altersgruppen ein, in die Kammerspiele zu kommen. Fühlst Du’s? Man macht lieber ein sexy Selfie als ein sexy Bild von jemand anderem. LIV STRÖMQUIST Regie: Susanne Schmelcher Bühne & Kostüme: Marion Hauer Dramaturgie: Laura Nöbauer, Alena Pardatscher
Aufführungen | Oper

Boris Godunow

Tiroler Landestheater

Boris Godunow gilt als eine schillernde Gestalt in der russischen Geschichte. Er wird als gleichermaßen intelligent wie machthungrig beschrieben. Als er 1598 als Nachfolger von Fjodor I. den Zarenthron bestieg, kamen sofort Gerüchte auf, er habe den rechtmäßigen Thronfolger Dimitri ermorden lassen, um selbst an die Macht zu gelangen. Dieses Szenarium greift Modest Mussorgsky in seiner Opernversion auf. Er zeigt, wie Boris – von Schuld verfolgt und zwischen Wirklichkeit und Wahnsinn schwankend – die Macht zwischen den Fingern zerrinnt. So wird der Weg frei für den Novizen Grigori. Er nimmt in der Absicht, den Tod des Zarewitsch Dimitri zu rächen, dessen Identität an und sammelt Truppen um sich, um den angeblichen Mörder Boris vom Thron zu stürzen. Neben dem Titelhelden steht in Boris Godunow das russische Volk im Zentrum, und so beeindruckt das Werk durch imposante Chortableaus. Darüber hinaus zeichnet sich die Komposition durch nationales Melos mit Anklängen an die russische Volksmusik aus. Durch eine raue Klangsprache gelang Mussorgsky ein treffendes Abbild des brutalen Spiels um die Macht. Das Werk, das noch nicht am Tiroler Landestheater zu erleben war, kommt in der 1869 entstandenen Urfassung zur Aufführung. Nachdem der Regisseur und Bühnenbildner Thaddeus Strassberger das Publikum in der vergangenen Spielzeit mit seiner tief unter die Haut gehenden Inszenierung von Werther in eine amerikanische Kleinstadt entführt hat, widmet er sich nun der Welt der russischen Zaren. Die feinsten Wesenszüge der Natur des Menschen und der Menschenmassen, das intensive Beackern dieser wenig erforschten Länder und ihre Eroberung – darin besteht die wahre Mission des Künstlers. MODEST P. MUSSORGSKY Musikalische Leitung: Oliver von Dohnányi Regie und Ausstattung: Thaddeus Strassberger Dramaturgie: Thomas Schmidt-Ehrenberg In russischer Sprache mit deutschen Übertiteln. Einführung im Foyer Großes Haus 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn.
Aufführungen | Kabarett

Musikkabarett

Richard-Strauss-Tage

Andreas M. Bräu, Schauspieler Elisabeth Hofmeister, Schauspielerin Venelin Filipov, Klavier Andreas M. Bräu und Elisabeth Hofmeister begeben sich auf einen humorvoll-informativen Streifzug durch die Sinfonik von Richard Strauss in bayerischer Mundart. Hautnah erläutert das Schauspielduo damit einige Tondichtungen von Richard Strauss und stellt überraschende Querverbindungen zwischen den einzelnen Werken her. Hörbar gemacht werden die dabei genannten Werke und Auszüge durch begleitende musikalische Darbietungen des Pianisten Venelin Filipov. Termine: I) "Ariadne auf Naxos" oder Die wilden Weiber von Werdenfels am 16.06.2023 um 15:00 Uhr II) "Komponieren, wie die Kuh Milch gibt" am 18.06.2023 um 15:00 Uhr
Aufführungen | Theater

Theaterprojekt "Ariadne 2.0"

Richard-Strauss-Tage

Theateraufführung mit Jugendlichen, mit Elementen der Oper „Ariadne auf Naxos“. Nach nach einem Stück von Roman Glöckner, Kirsten Wiebke Otte, Tamaki Richter. In Kooperation mit dem Kiwanis Club Garmisch-Partenkirchen e.V. und der Bürgermeister-Schütte-Schule Garmisch-Partenkirchen. Termine: 15.06.2023, 10:30 Uhr und 15.06.2023, 18:00 Uhr
Aufführungen | Schauspiel

Gondel­gschichten

Tiroler Landestheater

Das Institut für Medien, Politik und Theater beschäftigt sich in seinem neuesten Rechercheprojekt mit der Ski- und Bergwelt Tirols. In der Corona-Pandemie wurde einmal mehr deutlich, wie einflussreich der Wintertourismus – und die Männer, die hinter ihm stehen – wirklich sind. Auch aus dem Tourismusministerium hieß es: „Das oberste Ziel muss sein, dass eine Wintersaison stattfinden kann.“ Aber um welchen Preis? Für das Kollektiv geht es auf Spurensuche in die Alpen. Wie abhängig ist die Politik von der Seilbahnwirtschaft? Sind wilde Après-Ski-Partys und Tonnen von Kunstschnee überhaupt zukunftsträchtig? Was bleibt von Österreich, wenn der Klimawandel den heiligen Wintertourismus unmöglich macht? Um diesen Fragen nachzugehen, diskutiert im [K2] ein Bürger:innenrat zum Wintertourismus aus verschiedenen Perspektiven: Da gibt es eine umweltaktivistische, eine pro-touristische, eine analytische und auch eine feministische Position. Nach einem Jahr Recherche dienen etwaige Hintergrundgespräche mit Expert:innen aus Journalismus, Klimaforschung, Kulturanthropologie sowie aus der Tourismusbranche als Textmaterial, das gemeinsam mit dem Ensemble weiterentwickelt wurde. Darüber hinaus werden Originaltexte aus Politik und Populärkultur in kurzen rhythmischen Szenen gegenübergestellt, wodurch die Grenze zwischen Realität und Satire verschwimmt. Zudem wird durch die raumgreifende Installation „Après Ski” des Tiroler Künstlers Lois Hechenblaikner der Theaterabend um eine weitere Dimension bereichert. Jetzt bleibt nur noch die Frage: Wird es den Beteiligten des Bürger:innenrats gelingen, inmitten des Spannungsfeldes von Politik, Wirtschaft und Umweltschutz einen Konsens zu finden? RECHERCHE, KONZEPT, TEXT: Institut für Medien, Politik und Theater (www.institut-theater.at) (Felix Hafner, Emily Richards, Anna Wielander) BÜHNENINSTALLATION & INHALTLICHE UNTERSTÜTZUNG: Lois Hechenblaikner Aufführungsdauer ca. 1 Stunde 30 Minuten . Keine Pause Regie: Felix Hafner Ausstattung: Julia Neuhold Dramaturgie: Lisa Koller, Emily Richards Öffentliche Probe am 16. November 2022 Besetzung anzeigen
Aufführungen | Schauspiel

Hase Hase

Tiroler Landestheater

Hase Hase ist ein Außerirdischer und wurde zur Erde gesandt, um zu erforschen, ob die Menschheit noch zu retten ist. Er wurde – als jüngster Sohn und unerwarteter Nachzügler – in eine Familie aus dem Arbeitermilieu hineingeboren, die sich im Staat der Neuen Ordnung mehr schlecht als recht durchwurschtelt. Seine Eltern wohnen beengt zusammen mit ihm und seinem ältesten Bruder – und sie hoffen darauf, bald ganz ohne Kinder in der Wohnung zu sein. Doch plötzlich überschlagen sich die Ereignisse: Der dritte Sohn wird von der Polizei verfolgt und will bei ihnen untertauchen. Auch die beiden Töchter ziehen wieder ein und bringen gleich noch ihre (Ex-)Partner mit. Als die einsame, ältere Nachbarin ebenso um Asyl bittet, scheint das Maß an Solidarität voll zu sein. Aber die Situation eskaliert weiter: Während sich zwei Söhne bewaffneten Terroristen anschließen, verschwinden nach einer Explosion Familienmitglieder und müssen gerettet werden. In all dem Tohuwabohu versucht Mama Hase dennoch, einen kühlen Kopf zu bewahren und ihre geliebte Familie mit viel Humor zusammenzuhalten. Die französische Schauspielerin und Filmregisseurin Coline Serreau (*1947) studierte Literatur-, Musik- und Theaterwissenschaft sowie Zirkus (Trapez) in ihrer Heimatstadt Paris und debütierte dort 1970 als Schauspielerin am Theâtre de Vieux Colombier. Ihre wunderbare Farce nutzt spielerisch die Theatertraditionen von Jarry und Brecht – vermischt mit einem augenzwinkernden Verweis auf E.T. Ich weiß noch nicht, warum man mich hergeschickt hat. Aber ich sehe alles, was passiert, mit den Augen eines Fremden. HASE HASE Regie: Susi Weber Bühne und Kostüme: Isabel Graf Musik: Wolfi Rainer Dramaturgie: Axel Gade Aus dem Französischen von Marie Besson in der Neufassung aus dem Jahr 2019 Spieldauer ca. 2 Stunden 40 Minuten . Eine Pause
Aufführungen | Musiktheater

Last Paradise Lost

Tiroler Landestheater

Eine Koproduktion mit dem Pfalztheater Kaiserslautern und dem Theater Münster. John Miltons sprachgewaltiges Versepos Paradise Lost – Das verlorene Paradies aus dem Jahr 1667 erzählt vom Höllensturz der gefallenen Engel, von der Auflehnung Satans gegen Gottes Ordnung, davon, wie die Sünde in die Welt kam, von der Versuchung Adams und Evas und ihrer Vertreibung aus dem Garten Eden. In seinem Text bezieht sich Milton vor allem auf verschiedene biblische Quellen, sowohl aus dem Alten als auch dem Neuen Testament. Er greift aber auch Motive aus antiken Texten etwa von Homer und Vergil auf. In seiner Zeit wurde das Werk als Gleichnis auf den englischen Bürgerkrieg Mitte des 17. Jahrhunderts gelesen, in späteren Epochen sah und sieht man in dem Text eine Darstellung des moralischen Dilemmas des Menschen, zwischen Gut und Böse unterscheiden zu können. Nach dem Rockmysterium Everyman (2015) haben die VANDEN PLAS-Musiker Günter Werno, Andy Kuntz und Stephan Lill zusammen mit Johannes Reitmeier wieder ein großes Bühnenwerk im Stil eines mittelalterlichen Moralitätenspiels als Rockoper aus der Taufe gehoben. Die hymnisch-opulente Klanggewalt von Deutschlands führender Prog Metal Band VANDEN PLAS scheint geradezu prädestiniert dazu, Miltons Epos mit seinen kraftvollen Bildern zwischen Himmel, Paradies und Hölle in Musik zu fassen. Vor ihnen lag die große, weite Welt, wo sie den Ruheplatz sich wählen konnten, die Vorsehung des Herrn als Führerin. JOHN MILTON Musikalische Leitung: Günter Werno Inszenierung: Urs Häberli Bühne: Thomas Dörfler Kostüme: Michael D. Zimmermann Dramaturgie: Axel Gade In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln. Einführung im Foyer Großes Haus 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Aufführungsdauer ca. 2 Stunden 30 Minuten . Eine Pause
Aufführungen | Tanz

Rhythm!!

Tiroler Landestheater

Bereits zum sechsten Mal ist es Enrique Gasa Valga gelungen, hochkarätige Choreografen davon zu überzeugen, ihre Werke von der Tanzcompany Innsbruck im Großen Haus interpretieren zu lassen. Zum ersten Mal dabei ist Alexander Ekman. Der gebürtige Schwede ist einer der jüngsten und gleichzeitig begehrtesten Choreografen von Weltruhm. Sein Credo lautet: „Alles dürfen meine Stücke sein, nur nicht langweilig.“ Und so sprüht sein Werk Cacti vor Ideen. Es ist komisch, surreal und immer effektvoll. Es parodiert die Manieriertheit des zeitgenössischen Tanzes und ist zugleich eine ausgelassene Feier des Körpers. Dabei legt Ekman stets großen Wert darauf, nicht nur Bewegungen ausführen zu lassen, sondern vor allem die Geschichten dahinter zu erzählen. Der aus Valencia stammende Nacho Duato ist bekannt für fließend ineinander übergehende Bewegungen und die tänzerische Umsetzung von existentiellen Fragestellungen. In Gnawa entführt er sein Publikum in die Welt des titelgebenden Volkes, das in Marokko beheimatet ist. Dabei spürt er auch der Natur seiner eigenen Heimat, der überwältigenden Küstenregion mit ihrer jahrtausendealten Kultur, mit ihren Aromen, Farben und Gerüchen nach. Suggestive spanische und nordafrikanische Klänge unterstreichen die sinnliche Eleganz des mediterranen Lebensgefühls. Ein emotionaler Tanzabend mit Witz und Esprit, zu dem Enrique Gasa Valga mit Hochachtung vor seinen Kollegen eine exklusiv geschaffene Choreografie beisteuert. Choreografie und Regie: Nacho Duato, Alexander Ekmann, Enrique Gasa Valga Choreografische Assistenz: Martine Reyn Dramaturgie: Diana Merkel Aufführungsdauer ca. 2 Stunden . Eine Pause
Aufführungen | Schauspiel

Schnee Weiß (Die Erfindung der alten Leier)

Tiroler Landestheater

In einer Zeit, als Elfriede Jelinek sich uns noch nicht entzog, sagte sie über Ein Sportstück (1997), dass das Phänomen Sport eines ihrer Hassthemen sei, der Sport eine „Metapher für Dinge, unter denen sich Gewalt hereinschleicht“. Zwanzig Jahre später nimmt sie das Interview der Tiroler Ex-Skirennläuferin Nicola Werdenigg zum Anlass, an die Gedanken von damals anzuknüpfen. Werdenigg warf dem österreichischen Skiverband massiven Machtmissbrauch vor, der in den 1970er- und 1980er-Jahren zu Übergriffen und Vergewaltigungen führte. Der Missbrauch im Skisport ist allerdings nur der Anstoß für einen Rundumschlag: Wortgewaltig erbebt die gewohnt mehrstimmige Wut-Suada Jelineks, führt uns Moral wie Doppelmoral vor und nimmt nach den Skigöttern die katholische Kirche ins Visier. Die Parallelen scheinen auf der Hand zu liegen, Skifahren ist in Österreich heilig, der Sport eine moderne Religion. Und hierarchische Strukturen, die Machtmissbrauch befeuern, gibt es hier wie dort: „In meiner Kirche sitzen die Männer oben. Die Frau wird als Mann zweitrangig gesehen, weil sie keiner ist. Wer kann, raubt sie und entfernt sie aus der Öffentlichkeit und treibt sie ins Gebirg hinauf.“ Nach "Grufttheater : Weissagung" (Spielzeit 2021.22) ist Elfriede Jelineks "Schnee Weiß" die zweite Inszenierung des jungen Südtiroler Regisseurs Joachim Gottfried Goller am Tiroler Landestheater. Das Besondere daran: Das Stück wird damit erstmals in Österreich zu sehen sein. Nun soll endlich Gras drüber wachsen. Eine saudumme Männergschich’t war’s, mit einem unguten professionellen Weibsstück und einem Niagarafall von Alkohol. ELFRIEDE JELINEK Regie: Joachim Gottfried Goller Bühne und Kostüme: Julia Neuhold Dramaturgie: Lisa Koller, Uschi Oberleiter Einführung im Foyer Kammerspiele 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn.
Aufführungen | Oper

Richard Wagner:
Götterdämmerung

Tiroler Festspiele Erl

Orchester und Chor der Tiroler Festspiele Erl Musikalische Leitung: Erik Nielsen Regie: Brigitte Fassbaender Bühnenbild & Kostüme: Kaspar Glarner Licht: Jan Hartmann Video: Bibi Abel Dramaturgie: Mareike Wink Wotans Speer ist zerschlagen, der Schicksalsfaden der Nornen gerissen und der Fluch der Macht ist auf die nächste Generation übergegangen. – Im letzten Teil von Wagners „Ring“-Tetralogie haben Wotans Nachkommen Brünnhilde und Siegfried, die sich im „Siegfried“ gerade erst liebend gefunden haben, immer heftiger mit den fatalen Verstrickungen zu kämpfen, welche sich seit dem Es-Dur-Akkord des „Rheingolds“ vor unseren Augen entfalten. Denn Alberichs Sohn Hagen eifert seinem Vater nach, der einst das Gold aus dem Rhein geraubt hatte: Auch er giert nach dem Ring, dessen Besitzer inzwischen Siegfried und Brünnhilde heißen. Hagen instrumentalisiert seine Halbgeschwister Gunther und Gutrune, um endlich an das ersehnte Schmuckstück zu gelangen. Nun da Fafner tot, Wotan machtlos und Siegfried unwissend ob der Macht des Ringes ist, beschwört Alberich seinen Sohn einmal mehr: „Ich – und du! Wir erben die Welt“. Mit der „Götterdämmerung“ bringen Regisseurin Brigitte Fassbaender und Dirigent Erik Nielsen die Erler Neuproduktion von Wagners Opus magnum zu Ende. Wird die Liebe Lug und Trug standhalten? Wird der Ring, und damit die Macht über die Welt, tatsächlich in die Hände eines Zwerges und seines Sohnes gelangen? Oder findet das Gold am Ende vielleicht doch noch den Weg zurück in den Rhein, wo es so schmerzlich von den Rheintöchtern vermisst wird? Alle Vorstellungen finden im Passionsspielhaus statt Mit deutschen und englischen Übertiteln
Aufführungen | Oper

Richard Wagner:
Siegfried

Tiroler Festspiele Erl

Orchester der Tiroler Festspiele Erl Musikalische Leitung: Erik Nielsen Regie: Brigitte Fassbaender Bühnenbild & Kostüme: Kaspar Glarner Licht: Jan Hartmann Video: Bibi Abel Dramaturgie: Mareike Wink „Was ist’s mit dem Fürchten?“, fragt Siegfried und rührt damit an den Stein, der den dritten Teil von Wagners „Ring“ ins Rollen bringt. Er selbst ist der Furchtlose, auf den Wotan alias der Wanderer die Hoffnung setzt, den Untergang der Götterwelt doch noch abzuwenden, und mit dessen Hilfe der Zwerg Mime dem Riesen Fafner den rheingoldenen Ring samt Nibelungenschatz abjagen will. Wir werden Siegfrieds Weg, den Wagner in suggestiven, bisweilen fast impressionistischen Klangbildern zeichnet, begleiten und sehen, wohin Furchtlosigkeit und Naivität führen, und was Drachenblut und Vogelstimmen ausrichten können ... Zunächst heißt es für Siegfried und dessen Ziehvater Mime allerdings eine funktionsfähige Waffe schmieden – aus jenen Schwertstücken, die in den tragisch endenden Kampfhandlungen der „Walküre“ geborgen werden konnten. Ausgerechnet die Begegnung mit der titelgebenden Walküre Brünnhilde, die von Wotan für ihren Ungehorsam zum Tiefschlaf auf einem Felsen verdammt wurde, wird Siegfried das Fürchten lehren. Und für einen kurzen Augenblick, in dem Liebe und Furcht eng beieinander liegen, werden Machtstreben, Vertragszwänge und sogar die drohende Götterdämmerung in den Hintergrund geraten. Alle Vorstellungen finden im Passionsspielhaus statt Mit deutschen und englischen Übertiteln
Aufführungen | Oper

Engelbert Humperdinck:
Königskinder

Tiroler Festspiele Erl

Orchester und Chor der Tiroler Festspiele Erl Musikalische Leitung: Karsten Januschke Inszenierung: Matthew Wild Bühnenbild & Kostüme: Herbert Murauer Licht: Reinhard Traub 16 Jahre nach dem Erfolg von “Hänsel und Gretel”, der seine Karriere maßgeblich prägte, kehrte Engelbert Humperdinck erfolgreich in den Zauberwald zurück – diesmal wagte er sich für das Erwachsenenmärchen “Königskinder” in seine dunkleren Tiefen. Das gleichnamige, mystische Theaterstück von Else Bernstein-Porges hatte den Komponisten lange Zeit fasziniert und ihn 1897 zu seiner bahnbrechenden melodramatischen Vertonung des gesamten Stücks mit musikalisch bemerkenswerter Sprache inspirierte. Dieses musikalisch mutige Experiment schlug fehl, Humperdincks Besessenheit von diesem Thema jedoch hielt an und führte schließlich 1910 zur Vollendung der Oper. Bei der Uraufführung in der Metropolitan Opera erhielt das Werk triumphalen Beifall und wurde als „wichtigste Oper seit Parsifal“ gepriesen. Begeisterter Applaus setzte auch bei den Einzelvorhängen ein, als die Sopranistin Geraldine Farrar bei ihrer Verbeugung eine der lebenden Gänse mitbrachte, die sie persönlich für die Inszenierung trainiert hatte. Die "Königskinder" sind zwei junge Menschen, die weit von der Gesellschaft entfernt aufgewachsen sind: Ein Gänsemädchen, das von einer Hexe im Wald erzogen wurde, und ein Prinz, der mit einem silbernen Löffel im Mund in einem unzugänglichen Palast geboren wurde. Zufällig treffen diese beiden Außenseiter aufeinander und verlieben sich. Getrennt voneinander erreichen sie die führerlose Stadt Hellabrunn im Tal, wo sie die Erfahrung machen müssen, dass die Welt außerhalb der ihnen bekannten weder stets freundlich noch weise ist. Für diese Erfahrung müssen beide einen hohen Preis bezahlen – sie lernen, dass nicht alle Märchen ein Happy End haben können. Natur und Zivilisation geraten in dieser neuen, bereits im vergangenen Jahr erfolgreich aufgeführten Inszenierung unter der Regie von Matthew Wild in Konflikt. Bühnen- und Kostümbildner Herbert Murauer gestaltet seine Entwürfe angelegt an Traumwelten und intensiviert auf diese Art die “skurrile Poesie” des Textes, wie von Humperdinck liebevoll beschrieben. Beide Vorstellungen finden im Festspielhaus statt Mit deutschen und englischen Übertiteln
Aufführungen | Tanz

Maledetto Modigliani

Tiroler Landestheater

Das Hauptthema seiner Kunst war der Mensch, seine Aktgemälde wurden zum gesellschaftlichen Skandal, inspiriert wurde er von der Renaissance ebenso wie von der populären afrikanischen Kunst seiner Zeit: Amedeo Clemente Modigliani (1884–1920) war ein Ausnahmekünstler. Während seines Lebens hatte er nur wenig Erfolg, erst nach seinem Tod erreichte er größere Popularität – zusätzlich angefeuert durch die geheimnisvolle Aura, die ihn umgab. Denn die spärlichen Informationen über Modiglianis Leben beruhen auf nur wenigen verbürgten Dokumenten, sodass es nach seinem viel zu frühen Tod – er starb mit 35 Jahren an Tuberkulose – zur Legendenbildung kam. Das Leben dieses Künstlers wird Lara Brandi auf die Bühne bringen. Seit 2014 ist sie Tänzerin der Tanzcompany Innsbruck und durch zahlreiche Hauptrollen bekannt. Jetzt erweitert sie ihre künstlerische Aktivität und wird als Regisseurin und Choreografin tätig. „Die Chance, meine Vision von Modigliani mit unserem ‚hungrigen‘ und hingebungsvollen Publikum zu teilen, mit ihm auf eine Reise durch das Leben eines so ikonischen Künstlers zu gehen, erfüllt meine Seele mit Begeisterung und Freude. Modì hat mich schon immer fasziniert: sein künstlerischer Ausdruck – so leidenschaftlich, raffiniert und gequält zugleich –, sein kurzes Leben, getrieben von Liebe, Instinkt und dieser essentiellen Prise Wahnsinn. Wer möchte nicht für eine Nacht in die Bohème-Jahre eines Paris katapultiert werden, in dem es nur so wimmelt von Kunst, Spaß, Verderben, in dieses brodelnde und manchmal traurige Leben?“ Man ist nur lebendig, wenn man weiß, dass man lebt. AMEDEO MODIGLIANI CHOREOGRAFIE & REGIE: Lara Brandi BÜHNE: Helfried Lauckner KOSTÜME: Andrea Kuprian
Aufführungen | Schauspiel

Hamlet

Tiroler Landestheater

In Kooperation mit Universität Mozarteum Salzburg und Das Thomas Bernhard Institut „Die Zeit ist aus den Fugen.“ Dieses Zitat aus Shakespeares Hamlet scheint heute treffender denn je zu sein. Aber das Zitat geht weiter: „Fluch und Gram,/ Dass ich zur Welt sie einzurichten kam“, beklagt der Titelheld die ihm zufallende Aufgabe, etwas dagegen zu tun, die Gegebenheiten nicht einfach hinzunehmen und sich anzupassen. Sein Vater, König der Dänen, wurde ermordet, der vermeintliche Mörder heiratete seine Mutter. Soll er, muss er, kann er seinen Vater rächen? Der Weg, den Prinz Hamlet einschlägt, führt am Ende in die Katastrophe. Hamlet, eines der Paradestücke William Shakespeares, wurde zum meist gespielten Drama der Weltliteratur. In verschiedenste Kulturen fand das Schauspiel Eingang. Woher kommt die ungebrochene Faszination, die dieser Charakter, die dieses Stück auf Theaterleute und Publikum gleichermaßen seit über vierhundert Jahren ausübt? Vielleicht sind es gerade Hamlets Orientierungslosigkeit, die Unentschlossenheit, das Zweifeln und Zögern, die dennoch maximal viele mit ins Verderben reißen. „Hamlet“, meinte John Gielgud, einer der herausragendsten britischen Schauspieler des 20. Jahrhunderts, „bilanziert das Leben“. Hamlets komplexen Charakter leuchtet die renommierte Regisseurin Amélie Niermeyer, die bereits unter anderem am Theater in der Josefstadt, dem Residenztheater München und am Deutschen Theater Berlin gearbeitet hat, mit ihrer Inszenierung aus. Ein absoluter Höhepunkt des Innsbrucker Schauspieljahres. Die Zeit ist aus den Fugen. HAMLET Regie: Amélie Niermeyer Bühne und Kostüme: Stefanie Seitz Musik: Ian Fisher Dramaturgie: Christina Alexandridis
Aufführungen | Musiktheater

Così fan tutte

Tiroler Landestheater

So machen es alle Frauen oder Die Schule der Liebenden spielt als komische Oper im Neapel des 18. Jahrhunderts. Dabei ist das Werk eine unverblümte Kritik an der Wiener Gesellschaft und stieß bei seiner Uraufführung im Wiener Burgtheater auf Ablehnung. Joseph II., der heimliche Auftraggeber, erfreute sich aber an den derben Späßen der beiden Offiziere Ferrando und Guglielmo. Überzeugt von der Treue ihrer geliebten Frauen, Dorabella und Fiordiligi, gehen sie mit Don Alfonso eine Wette ein. Die jungen Männer ziehen dem Schein nach in den Krieg, kehren aber verkleidet zu ihren Herzensdamen zurück und versuchen, sie zu verführen – dies alles zur Erheiterung Don Alfonsos und der Zofe Despina. Als Dorabella und Fiordiligi sich zurückhaltend zeigen, glauben Ferrando und Guglielmo schon, die Wette gewonnen zu haben, die beiden Frauen geben dann aber doch nach. Die rasch aufgesetzten Eheverträge empören die augenscheinlich zurückgekehrten Soldaten, der Flirt der Damen endet jäh – alles zur Freude Don Alfonsos, der als Sieger der Wette hervorgeht. Galt das Stück damals als albern und unmoralisch, hat es heute aufgrund seiner genauen Figurenzeichnung nichts von seiner Modernität eingebüßt – Liebe war und ist schnelllebig. Für Così fan tutte schuf Mozart große Arien für noch größere Gefühlsregungen. Aus dem gleichem Stoff sind alle Männer; flatterndes Espenlaub, wechselnde Winde sind beständiger, treuer als sie. DESPINA Musikalische Leitung: Lukas Beikircher Regie: Anette Leistenschneider Bühne: Christian Floeren Kostüme: Michael D. Zimmermann Dramaturgie: Axel Gade, Alena Pardatscher In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln.

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