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Tiroler LandestheaterTiroler Landestheater und Orchester GmbH Innsbruck
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Elektra
Tragödie in einem Aufzug, Musik von Richard Strauss
Text von Hugo von Hofmannsthal nach seinem gleichnamigen Schauspiel
Reduzierte Orchesterfassung von Richard Dünser
Premiere: 11.6.2023 Mit der Inszenierung eines packenden Meisterwerks aus der Feder von Richard Strauss verabschiedet sich Johannes Reitmeier nach seiner elf Jahre währenden erfolgreichen Intendanz von seinem Innsbrucker Publikum.
Wie auch schon in Salome steht in der 1909 uraufgeführten einaktigen Tragödie von Strauss eine Frau im Mittelpunkt: Elektra. Seitdem Klytämnestra gemeinsam mit ihrem Geliebten Aegisth ihren Ehemann Agamemnon ermordet hat, sinnt ihre Tochter Elektra auf Rache. Ihr Bruder Orest soll das Verbrechen sühnen. Doch auch nachdem diese Tat vollbracht ist, findet Elektra keine Ruhe. Mitten in ihrem ekstatischen Freudentanz bricht sie tot zusammen.
Angeregt durch den Besuch einer beeindruckenden Aufführung des auf dem griechischen Mythos basierenden Elektra-Schauspiels von Hugo von Hofmannsthal, erwog Strauss eine Vertonung. Seine Sorgen bezüglich der Ähnlichkeit zu seiner zuvor entstandenen Salome wusste Hofmannsthal mit folgenden Worten zu zerstreuen: „Die Farbmischung scheint mir in beiden Stoffen eine so wesentlich verschiedene zu sein: Bei der Salome so viel Purpur und Violett […], bei der Elektra dagegen ein Gemenge aus Nacht und Licht, schwarz und hell.“
Diese Atmosphäre setzte Strauss mit Klangfarben voller Suggestivkraft um. Seine Musik wird als „bizarr, bisweilen kreischend und brodelnd“ beschrieben. In ihrer kompromisslosen Härte steigert sie die Intensität der qualitativ herausragenden literarischen Vorlage Hofmannsthals und schafft einen eindringlichen Opernabend, der lange nachwirkt.
Es sind keine Götter im Himmel!
ELEKTRA
Musikalische Leitung: Lukas Beikircher
Regie: Johannes Reitmeier
Bühne: Thomas Dörfler
Kostüme: Michael D. Zimmermann
Dramaturgie: Thomas Schmidt-Ehrenberg
In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
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La Traviata
Oper von Giuseppe Verdi. Text von Francesco Maria Piave.
Amore e morte – Liebe und Tod. So wollte Giuseppe Verdi ursprünglich seine Oper nennen, die er 1853 auf der Grundlage des Dramas Die Kameliendame von Alexandre Dumas d. J. komponierte. Schließlich erhielt das Werk aber den Titel La Traviata, also: die vom Weg Abgekommene. Das eröffnet mehrere Interpretationsmöglichkeiten: Wird die Titelfigur Violetta Valéry so bezeichnet, weil sie als Kurtisane, die sich mit zahlreichen Männern umgibt, den Pfad der tugendhaften Frau verlassen hat? Oder weil sie dieses Leben aufgibt, um mit Alfredo Germont zusammen zu sein, dem ersten Mann, den sie wirklich liebt? Oder ist es der Weg der wahren Liebe, von dem sich Violetta gezwungenermaßen abwendet, weil Alfredos Vater fürchtet, die Verbindung seines Sohnes mit einer Dame zweifelhaften Rufs würde die Ehre seiner Familie beschmutzen? Zu spät erkennt Germont seinen Fehler. Der Tod der schwerkranken Violetta verhindert, dass sie und Alfredo erneutes Liebesglück erleben dürfen.La Traviata ist eine der beliebtesten und meistaufgeführten Opern Verdis. Nummern wie dem Trinklied Alfredos, „Libiamo, ne lieti calici“, das die Atmosphäre eines ausgelassenen Fests vermittelt, steht eine detailgenaue musikalische Charakterisierung Violettas gegenüber. Sprechen ihre Koloraturen zu Beginn der Oper noch dafür, dass sie das Leben leichtnimmt und die Sinnesfreuden genießt, so zeigt sich in den zarten, lyrischen Kantilenen ihr Wandel zur liebenden und verletzlichen Frau. Eine Paraderolle für eine Sängerdarstellerin.
Ich will neue, schöne, große, abwechslungsreiche, kühne Stoffe. Kühn bis zum Äußersten, neu in der Form.
GIUSEPPE VERDI
Musikalische Leitung: Tommaso Turchetta
Regie: Magdalena Weingut
Bühne: Helfried Lauckner
Kostüme: Michael D. Zimmermann
Dramaturgie: Thomas Schmidt-Ehrenberg
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln.
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Bergkristall
Oper von Michael F. P. Huber. Text von Alois Schöpf. Nach der gleichnamigen Erzählung von Adalbert Stifter.
Auf dem Rückweg vom Besuch bei ihren Großeltern in ihr Heimatdorf verlaufen sich die Geschwister Konrad und Sanna bei dichtem Schneetreiben im Hochgebirge. Bewohner aus beiden Orten begeben sich auf die Suche nach ihnen. Weil sie Schutz in einer Höhle gefunden haben, überstehen die Kinder die Winternacht unbeschadet. Das gemeinsame Erleben der Sorge und der Wiedersehensfreude bringt die Menschen aus den Dörfern, die sich zuvor mit Ablehnung begegnet sind, einander endlich näher.Bergkristall aus der Sammlung Bunte Steine gilt als die ergreifendste Erzählung von Adalbert Stifter (1805–1868). Ein besonderes Kennzeichen der Prosawerke des österreichischen Autors sind die Darstellungen der Natur, die als Spiegel der Seelenlandschaften der Figuren fungieren.
Bereits mehrfach wurde Bergkristall verfilmt. Nun wird die Erzählung als Auftragswerk für das Tiroler Landestheater vertont. Das Libretto schrieb der insbesondere als Kolumnist der Tiroler Tageszeitung und Gründer der Innsbrucker Promenadenkonzerte bekannte Tiroler Schriftsteller und Journalist Alois Schöpf. Die passende musikalische Atmosphäre für diese „Opera Austria“ kreiert der Innsbrucker Komponist Michael F. P. Huber. Er absolvierte sein Studium in seiner Heimatstadt und in Wien. Viele seiner Werke – darunter befinden sich Klavierstücke und Kammermusik ebenso wie Symphonien, Solo-Konzerte und Vokalwerke – wurden von bekannten Innsbrucker Musiker*innen und Ensembles uraufgeführt, wie dem Orchester der Akademie St. Blasius oder dem Kammerorchester InnStrumenti.
Wie in den geheimnisvollen Palast des Alpenkönigs versetzt, der aus dem schönsten und reinsten Lazur, Saphir, Smaragd und Bergkristall erbaut ist.
LEHRER STIFTER
Musikalische Leitung: Hansjörg Sofka
Regie: Thomas Gassner
Bühne & Kostüme: Esther Frommann
Dramaturgie: Axel Gade
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Madame Bovary
Tanzstück von Enrique Gasa Valga nach dem gleichnamigen Roman von Gustave Flaubert. Libretto von Enrique Gasa Valga und Katajun Peer-Diamond.
Frankreich, Mitte des 19. Jahrhunderts. Emma Rouault heiratet den verwitweten Landarzt Charles Bovary, weil sie sich von der Ehe ein gesellschaftlich aufregendes Leben verspricht. Doch schnell ist sie von ihrem Mann gelangweilt, auch das Leben in der Provinz bietet kaum Abwechslung. Nach einem Umzug schließt sie neue Bekanntschaften, aber bald ist sie auch hier unglücklich. Sie flüchtet sich in Liebschaften und eine Sucht nach luxuriösen Gütern – und verschuldet sich. Immer wieder versucht sie, einen Ausweg zu finden, bis sie kapituliert und todbringendes Arsen schluckt.Eine Frau der gehobenen Kreise, die sich in Romanzen stürzt, sich finanziell ruiniert und die Familie mit in den Abgrund reißt – allein das war schon ein Skandal, als Gustave Flaubert seinen Roman Madame Bovary 1856 veröffentlichte. Dass er aber die Geschichte, deren Handlung er einem Zeitungsbericht entnommen hatte, von einem neutralen Standpunkt aus und ohne jegliche moralische Verurteilung erzählte, war beinahe der noch größere Skandal. Ihm wurde „Verherrlichung des Ehebruchs“ vorgeworfen und er wurde wegen „Verstoßes gegen die guten Sitten“ angeklagt, schließlich jedoch freigesprochen.
Es ist gerade dieser nüchterne, nur beschreibende Blick auf das Geschehen, der Enrique Gasa Valga an dem literarischen Stoff so reizt. „Die Sexualität der Frau war damals kein Thema für öffentliche Debatten. Und noch heute tun sich viele Menschen schwer damit anzuerkennen, dass Frauen ihre Sexualität selbstbestimmt und selbstbewusst leben“, merkt Gasa Valga an.
Der Autor muss in seinem Werk wie Gott im Weltall sein, überall anwesend und nirgends sichtbar.
GUSTAVE FLAUBERT
Choreografie und Regie: Enrique Gasa Valga
Choreografische Assistenz: Martine Reyn
Bühne: Helfried Lauckner
Kostüme: Andrea Kuprian
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Eine Familie
Schauspiel von Tracy Letts
Deutsch von Anna Opel
Beverly Weston, früher Dichter und Hochschullehrer, jetzt pensioniert und Vollzeitalkoholiker, engagiert für sich und seine Frau eine Haushaltshilfe. Denn: „Fakt ist: Meine Frau nimmt Tabletten und ich trinke. Und diese Sachlage hat es mit der Zeit sehr mühsam gemacht, die traditionelle amerikanische Normalität aufrechtzuerhalten: Rechnungen bezahlen, Lebensmittelversorgung, Sauberhalten von Kleidung, Teppichen …“Dann verschwindet das Familienoberhaupt spurlos und lässt seine krebskranke Frau Violet allein zurück. Die erwachsenen Töchter Barbara, Ivy und Karen versammeln sich auf dem stark heruntergekommenen Familiensitz – vereint in der Sorge um ihre Mutter. Und auch die egomane Violet sorgt sich weniger um ihren verschwundenen Ehemann als um sich selbst. Traurig, aber typisch, zumindest in den Augen ihrer Töchter. So wird das unerwartete Familientreffen zum Schlachtfeld familiärer Konflikte, auf dem gut gehütete Familiengeheimnisse ans Licht gezerrt werden und Violet sich grandios und bösartig gegen den Rest der Familie in Szene setzt.
Tracy Letts hat mit Eine Familie (Originaltitel: August. Osage County) ein tragikomisches Familienepos geschrieben und verbindet die Theatertradition von Eugene O’Neill und Tennessee Williams mit dem ätzenden Humor der schwarzen Komödie. Es geht um Schuld, Selbstzerstörung, Alkohol, Inzest und unerfüllte Liebe – erzählt durch die Auflösung und den Untergang eines Familienclans im heutigen Amerika.
Ich habe nicht vor, mir für den Rest meines Lebens anzuschauen, was früher mal war.
Ich will, dass der Scheiß aus dem Büro wegkommt, all diese Kleider, die ich nie mehr anziehen werde – alles weg!
VIOLET
Regie: Stefan Maurer
Bühne und Kostüme: Luis Graninger
Dramaturgie: Magdalena Brück
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Blog und Podcast-Beiträge
Im Tiroler Landestheater geschieht so einiges. Auf und abseits der Bühne. Wir möchten diese Geschichten erzählen.Blog und Podcast-Beiträge bewerten:
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Tiroler Landestheater
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