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© Roland Halbe
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Münchner Volkstheater

So traditionsträchtig der Begriff Volkstheater klingt, so jung ist seine Geschichte als Haus. 1983 wurde das Münchner Volkstheater am Stiglmaierplatz mit seinen 609 Sitzplätzen durch die Stadt München ermöglicht und eröffnet. Im November 2003 feierte es mit einem großen Heimatabend sein 20jähriges Jubiläum.
Das Haus ist ein Volks-Theater im wahrsten Sinn: Denn neben Schauspielern, Regisseuren und Dramaturgen vom Bayerischen Staatsschauspiel, die ein Bedürfnis nach räumlicher und künstlerischer Ausweitung ihrer Arbeit an und mit der bayerisch-österreichischen Volkstheatertradition hatten, war vor allem das Publikum maßgeblich am Gelingen dieses Gründungsprojektes beteiligt. Ein Großteil der Gesamtumbausumme von 3,9 Millionen Mark, die zur Sanierung und Umgestaltung der Mitte der 50er Jahre erbauten Mehrzweckhalle im Haus des Sports in der Brienner Straße benötigt wurden, kam durch öffentliche Spenden in die Umbaukassen. Zum Beispiel ermöglichten viele großzügige Münchner Bürger, von denen jeder 350 Mark für einen Sitz spendete, die neue Bestuhlung. Dafür wurden sie mit ihrem Namen auf den neuen Sitzen verewigt. Noch heute ist der Verein der Freunde des Münchner Volkstheaters ein wichtiger Förderer des Volkstheaters.

So konnte die Stadt München 1983 einer Reihe von bekannten Schauspielern und Theatermachern, die von jedermann eng mit Bayern in Verbindung gebracht wurden, die erhoffte Bühne für ihre Theaterarbeit schaffen. Besonders in den ersten 5 Jahren unter der Intendanz von Jörg-Dieter Haas sorgte vornehmlich die altbekannte Volksschauspielerriege mit Schauspielern wie Gustl Bayrhammer, Beppo Brem, Helmut Fischer, Willy Harlander, Karl Obermayr, Veronika Fitz, Enzi Fuchs, Rita Russek und Maria Singer für die Anziehungskraft des Hauses.

Über viele Jahre prägte Ruth Drexel das Volkstheater maßgeblich. Mit ihrer Inszenierung von Karl Schönherrs Glaube und Heimat mit Hans Brenner in der Hauptrolle wurde 1983 das Haus eröffnet. 5 Jahre später, 1988 übernahm sie selbst federführend die Geschicke des Hauses, das sie - mit Ausnahme einer kurzen Interimsintendanz - bis zum Sommer 2002 leitete. Neben ihren eigenen Auftritten und Inszenierungen haben über viele Jahre vor allem ihr Lebensgefährte Hans Brenner, Nikolaus Paryla, Helen Vita und Christine Ostermayer als große Zuschauermagnete das Volkstheater geprägt.

Die Spielpläne des Hauses legten ihren Schwerpunkt auf die klassische Volkstheaterliteratur. Sie erhielten ihre zeitgenössische Anbindung durch die teilweise enge Zusammenarbeit mit den prägenden Autoren des kritischen Volksstücks Peter Turrini, Martin Sperr, Felix Mitterer und Franz Xaver Kroetz, die am Haus teilweise auch spielten oder inszenierten.

Im Oktober 2002 begann mit dem Antritt von Christian Stückl eine neue Ära am Volkstheater. Mit einem neuen und jungen Ensemble schuf er ein eigenständiges Profil und öffnete das Haus der Arbeit mit jungen Regisseuren, die neben Christian Stückl am Haus inszenieren. Das seit 2005 jährlich stattfindende Festival "Radikal jung" sucht mit großem Erfolg eine Standortbestimmung junger Regie, indem es herausragende Inszenierungen junger Theatermacher aus dem ganzen deutschen Sprachraum in München präsentiert. Wie schon in früheren Jahren ergänzt sich der Abendspielplan durch Gastspiele und Konzerte, erweitert durch Lesungen und Konzerte im Foyer. So gelang es Christian Stückl, neue Publikumsschichten zu erreichen und gleichzeitig die alten zu halten.

Nach mehreren Untersuchungen und Gutachten stellte sich 2012 heraus, dass eine Kernsanierung am Standort in der Brienner Straße nötig sein würde. Das bisherige Haus platzte aus allen Nähten. Es gab zu wenig Platz für Lager, Werkstätten und Probenräume. Das Volkstheater hatte die Bühnenbilder außerhalb der Stadt in über 40 Containern ausgelagert und Probenbühnen angemietet. Zudem war das Theater nicht barrierefrei und es fehlten ein Schnürboden, eine Tiefgarage und auch der Brandschutz müsste verbessert werden. Der Münchner Stadtrat beschloss daher Mitte Dezember 2017 den Neubau des Volkstheaters mit einer Gegenstimme.

Nach einem Wettbewerb fiel die Wahl auf das Stuttgarter Architekturbüro LRO Lederer Ragnarsdóttier Oei und die Firma Georg Reisch aus dem schwäbischen Bad Saulgau als Generalübernehmer. In einem sogenannten Generalübernehmerverfahren verpflichtete sich die Firma Reisch vertraglich, den Neubau zum festgelegten Zeitpunkt und vereinbarten Fixpreis schlüsselfertig zu übergeben. Bis 2021 entstand das neue Volkstheater für eine Summe von 130,7 Millionen Euro auf knapp 18.000 Quadratmetern auf dem Viehhofgelände. Am 15. Oktober 2021 eröffnete Christian Stückl mit seiner Inszenierung von "Edward II." den neuen Standort des Münchner Volkstheaters.

Kontakt

Münchner Volkstheater
Tumblingerstraße 29
D-80337 München

Telefon: +49 (0)89 / 523 46 55 Karten
Fax: +49 (0)89 / 523 55 - 39

 

Öffnungszeiten der Kasse:
Montag bis Freitag 11 Uhr bis 18 Uhr
Samstag 11 Uhr bis 14 Uhr
Bewertungschronik

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Schauspiel

Offene Wunde

ein dokumentarisches Theaterstück über das Attentat am OEZ
von Tunay Önder & Christine Umpfenbach

Uraufführung: 24.4.2025

Am 22. Juli 2016 tötet ein Attentäter aus rassistischen Motiven neun junge Münchner*innen am Olympiaeinkaufszentrum: Armela, Can, Dijamant, Guiliano, Hüseyin, Roberto, Sabine, Selçuk und Sevda. Danach richtet er sich selbst hin. Fast alle Ermordeten sind in München geboren und aufgewachsen. Sieben der neun Todesopfer sind Muslime, ein Todesopfer ist Roma und ein Todesopfer ist Sinto. Die Ermittlungsbehörden sowie der bayerische Verfassungsschutz stufen die Tat zunächst nicht als politisch motivierten Anschlag ein, sondern als Amoklauf, obwohl die rechtsextreme Gesinnung des Täters bekannt war. Erst drei Jahre nach der Tat schließen sich die bayerischen Sicherheitsbehörden der Einschätzung des Bundesamtes für Justiz an und ordnen den Anschlag als rechtsextremistische Tat ein, nicht zuletzt aufgrund der Beharrlichkeit der Angehörigen.

Tunay Önder und Christine Umpfenbach entwickeln basierend auf Gesprächen mit den Angehörigen einen Theaterabend, der vom (Weiter-)Leben der Angehörigen und Opfer erzählt. Durch Gespräche mit Rechtsanwält*innen, Politiker*innen und Mitarbeiter*innen von Sicherheitsbehörden machen Önder und Umpfenbach das gesellschaftliche Umfeld sichtbar, in dem Rassismus gedeiht und immer wieder tödlich endet. "Offene Wunde" erinnert an die Ermordeten, die weiterleben, solange wir sie nicht vergessen.

Mit freundlicher Unterstützung der Angehörigen, der Initiative "München Erinnern!", dem Kulturreferat und der Fachstelle für Demokratie.

Regie: Christine Umpfenbach
Bühne: Evi Bauer
Kostüme: Pascale Martin
Video & Sound: Anton Kaun
Beleuchtung: David Jäkel
Dramaturgie: Tunay Önder, Nicholas Zöckler
Regieassistenz: Malin Kraus
Ausstattungsassistenz: Veronika Müller-Hauszer

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Schauspiel

Frankenstein

mit neuen Texten nach dem Roman von Mary Shelley

Premiere: 23.5.2025

Dem Wissenschaftler Viktor Frankenstein scheint gelungen, wonach sich die Menschheit seit Ewigkeiten sehnt: gleich einem Gott die Gesetze von Leben und Tod zu überwinden. In einer stürmischen Nacht experimentiert er in seinem Ingolstädter Labor mit totem Material, und ein zusammengenähtes Herz beginnt tatsächlich zu schlagen. Ein menschengleiches Geschöpf erblickt das Licht der Welt. Doch für ihren Erschaffer entpuppt sich die Kreatur schnell als Quell des Grauens. Voller Abscheu verstößt Frankenstein sein namenloses Monster, das von da an auf sich allein gestellt umherirrt. Auf der vergeblichen Suche nach Zugehörigkeit und Sinn schwört es schließlich Rache – und so beginnt eine Jagd, die Schöpfer und Schöpfung bis ans Ende der Welt führt und in Tod und Verzweiflung endet.

Doch wer ist hier eigentlich das Monster? Die erst 18-jährige Mary Shelley begann die Arbeit an "Frankenstein" im Rahmen des ikonischen Schreibwettbewerbs am Genfer See im Sommer 1816 – einem dunklen Sommer, in dem die Sonne aufgrund der klimatischen Folgen eines Vulkanausbruchs in Indonesien auch tagsüber nicht schien. Ihr zwei Jahre später unter einem Pseudonym erschienener Roman ist heute ein moderner Klassiker, wurde vielfach verfilmt und gilt als Geburtsstunde des Horror- und Science-Fiction-Genres. Darin setzt sich die spätere Anarchistin mit grundsätzlichen Fragen zur Menschlichkeit in einer immer schnelllebigeren Moderne auseinander und hinterfragt so die menschliche Hybris in einem Zeitalter gesellschaftlicher Entfremdung und individueller Verlorenheit.

Gemeinsam mit dem Ensemble und künstlichen Intelligenzen nähert sich Hausregisseur Philipp Arnold diesem Stoff aus heutiger Perspektive und untersucht das Gewebe unserer Gegenwart: Was schaffen wir? Woraus sind wir geschaffen? Und wofür werden wir erschaffen?

Regie: Philipp Arnold
Bühne: Lili Anschütz
Kostüme: Julia Dietrich
Musik: Joel Jaffe, Thalia Killer
Licht: Anja Sekulic
Dramaturgie: Anouk Kesou
Regieassistenz: Rebecca Fischer
Bühnenbildassistenz: Matteo Marangoni
Kostümassistenz: Julie Fritsch

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© Gabriela Neeb
Schauspiel

Die Nashörner

von Eugène Ionesco

OH! EIN NAS! Nas was? Nas Horn. Nas wo? Nas Oh! Ein WAS?! Ein Nas! Nas Was? NASHORN! Mitten auf dem Marktplatz, am helllichten Tag. Nicht zu fassen! Da sind sich alle einig. Alle, außer Behringer: Es ist eben ein Nashorn, na und? Doch mit der Zeit tauchen immer mehr Rhinozerosse auf. Mit ihnen wächst Angst und Verunsicherung: Handelt es sich bei der Meldung um die Nashörner um Falschinformationen? Wer hat sie wirklich gesehen? Hat die Presse hier aus einer Mücke… ein Nashorn gemacht? Und sind die treuherzigen Dickhäuter wirklich so grausam wie vermutet? Fasziniert von deren Kraft und Einfachheit verwandeln sich Behringers Mitmenschen nach und nach selbst in Nashörner. Der anfängliche Unmut über das wachsende Nashornaufkommen weicht einem allumfassenden Hype. Es gibt viele gute Gründe, ein Nashorn zu werden – und vielleicht könnte man sich den Tieren etwas annähern, wenn man erst lernt, sich in ihre Denkweise hineinzuversetzen.

Der Individualist Behringer steht einer Masse gegenüber, die ihre Konformität perfektioniert hat. Je optimierter die Verbreitung vorgefasster Meinungen von statten geht, umso stärker trotzt Behringer der verschmelzenden Masse und verharrt im Widerstand: Er wird Mensch bleiben, koste es, was es wolle! Anna Marboe jagt die Mittel des Theaters durch verlockende Mainstream-Maschinerien und zieht für die Frage nach Manipulation und der Verführung durch Gruppen alle Register des Absurden Theaters. In einer Zeit, in der alles aus den Fugen gerät, ist es schließlich einfach ein gutes Gefühl, zu den Guten zu gehören.

Regie: Anna Marboe
Bühne und Kostüme: Helene Payrhuber, Sophia Profanter
Beleuchtung: Anton Burgstaller
Choreografie: Felicia Nilsson
Dramaturgie: Hannah Mey
Regieassistenz: Malte Buchloh
Bühnenbildassistenz: Matteo Marangoni
Kostümassistenz: Amelie Enders

1 Stunde 45 Minuten, keine Pause

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Tanz

GREY

Ein Tanztheaterstück von Sophie Haydee Colindres Zühlke & Serhat "Saïd" Perhat

Zehn Menschen, eine U-Bahn, 24 Stunden. In dem urbanen Tanztheaterstück von Serhat "Saïd" Perhat und Sophie Haydee Colindres Zühlke wird die Persönlichkeit der Protagonist*innen durch Bewegung sichtbar gemacht und die individuellen Werdegänge der Performer*innen reflektiert. Die Performance vereint zeitgenössische Tanztechniken mit urbaner Ästhetik und zeigt, wie die Akteur*innen trotz alltäglicher Herausforderungen ihren eigenen Weg gehen und ihre Leidenschaft treu verfolgen.

Das Stück nimmt alltägliche Prozesse, Emotionen und Schicksalsschläge der Tänzer*innen auf, die metaphorisch unter anderem in der U-Bahn ihren Ausdruck finden. Die U-Bahn als Transportmittel symbolisiert den Weg von "hier nach dort" – ein Raum, in dem Menschen aus unterschiedlichen Schichten, eingepfercht und statisch, dennoch ein gemeinsames Ziel verfolgen: anzukommen. Diese Erfahrung wird in der Performance lebendig, indem die äußere Perspektive auf das Leben in der urbanen Gemeinschaft mit der inneren Sicht der Performer*innen kontrastiert wird.

Durch innovative Choreografien und bewegungsintensive Szenen werden die individuellen Geschichten und Verbindung zwischen Menschen in dieser urbanen Landschaft sichtbar. Jede Bewegung erzählt von der Suche nach Orientierung und menschlichem Zusammenhalt in einem dichten sozialen Gefüge. Die Performance zeigt, wie jeder Einzelne versucht, seinen Platz im Leben zu finden und dabei ständig das Miteinander in den Mittelpunkt stellt.

Das Stück bietet einen tiefen Einblick in das Leben und die Kunst der urbanen TänzerInnen und verdeutlicht, wie Tanz als Medium dient, um individuelle Ausdrucksformen sichtbar zu machen und gleichzeitig ein Gefühl von Zugehörigkeit innerhalb der Community zu stärken. Die Darstellung der 24 Stunden im Leben der Tänzer*innen unterstreicht die ständige Suche nach Balance und die kollektive Erfahrung der urbanen Realität.

Regie und Choreographie: Sophie Haydee Colindres Zühlke, Serhat "Saïd" Perhat
Bühne und Kostüme: Anne Schwarzelt & Brooklyn Odunsi Ifeacho
Sounddesign: Konstantin Hofmann
Beleuchtung: Anja Sekulic
Dramaturgie: Leon Frisch
Regieassistenz: Rebecca Fischer

1 Stunde 15 Minuten, keine Pause

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Schauspiel

Don Karlos

von Friedrich Schiller

Spanien im 16. Jahrhundert: König Philipp II. regiert mit harter Hand über ein Weltreich, das von Intrigen durchzogen und von der tödlichen Kontrolle der Inquisition geprägt ist. Niemandem ist zu trauen, sodass sich der Argwohn des Despoten auch gegen den eigenen Sohn Don Karlos richtet. Ganz zu Recht, denn die heimliche Liebe des Kronprinzen zu seiner Stiefmutter Elisabeth beginnt, die Grundfesten des Königreichs zu erschüttern. Das Begehren des Prinzen wird Teil eines Machtkampfes, der Privates und Politisches untrennbar miteinander verknüpft.

In diese Verstrickungen gerät Don Karlos‘ Jugendfreund Marquis von Posa, der aus den aufständischen niederländischen Provinzen an den Hof zurückkehrt. Im Gepäck führt er eine Vision von Freiheit und Toleranz mit, die sowohl Hoffnung als auch Verderben birgt. Zwischen den Mächtigen entsteht ein Netz aus Verrat, Idealismus und zerstörerischen Leidenschaften, das die Figuren an die Grenzen ihrer Überzeugungen und ihrer Menschlichkeit führt.

Schillers "Don Karlos" ist mehr als ein Historiendrama: Es ist eine flammende Anklage gegen Unterdrückung und Despotismus und ein Plädoyer für die Ideale der Aufklärung, die bis heute nichts an Aktualität verloren haben. In einer Welt, die vom Streben nach Macht und der Sehnsucht nach Gerechtigkeit zerrissen ist, stellt das Stück weiterhin existenzielle Fragen: Was bedeutet Freiheit, und welchen Preis ist man bereit, für sie zu zahlen?

Regie: Christian Stückl
Bühne und Kostüme: Stefan Hageneier
Musik: Tom Zimmer, Max Bloching
Beleuchtung: Ingo Bracke
Dramaturgie: Nicholas Zöckler
Regieassistenz: Camilo Störmann
Bühnenbildassistenz: Felix Lindner
Kostümassistenz: Julie Fritsch, Fridolin Kloos

3 Stunden, eine Pause

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1 Schauspiel

faulender Mond

von Anaïs Clerc

Zwei Frauen arbeiten in einer Fleischerei. Dort sind die beiden Gestrandeten sich selbst überlassen. Auch wenn sie bei ihrem groben Handwerk gerne mal austeilen, sind die beiden füreinander da. Das Belegen lustiger Sandwiches bietet Ablenkung und die Gelegenheit, einander kennenzulernen. Beide scheinen zwangsläufig hier gelandet zu sein. Die eine als erfolglose Schauspielerin und die andere als spielsüchtige Fahrkartenkontrolleurin. Ihre Sehnsüchte treffen sich im Mond: Luna ist der Name des ungeborenen Kindes der einen, während die andere sich sicher ist, dass der Big-Moon-Joker beim nächsten Mal endlich Geld ausspuckt. Da es aber noch nie so weit kam, ist sie wegen Zahlungsrückständen und anderer Vergehen vorbestraft. Nur in der Fleischerei hat sie noch eine Anstellung gefunden. Aber sind die zwielichtigen Besitzer ihr gegenüber wirklich aufrichtig, oder ist sie ihnen bloß Mittel zum Zweck auf deren Weg zur Macht?

Anaïs Clerc hat ein Stück über Freundschaft, Empathie und ihre Grenzen geschrieben. Humorvoll und voller Liebe zeichnet sie Figuren, die durch das gesellschaftliche Raster fallen und veranschaulicht die Gefahr, auf der Suche nach Halt in den falschen Armen zu landen.

Regie: Simon Friedl
Bühne & Kostüme: Paula de la Haye
Beleuchtung: Anja Sekulic
Dramaturgie: Hannah Mey, Anouk Kesou
Regieassistenz: Camilo Störmann, Malin Kraus
Ausstattungsassistenz: Jessica Puentes

1 Stunde 20 Minuten, keine Pause

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Schauspiel

Caligula

von Albert Camus

Der Kaiser trauert. Caligula gilt als die Hoffnung des römischen Reiches, ein gewissenhafter junger Herrscher mit den besten Absichten. Doch der Tod seiner geliebten Schwester Drusilla stürzt ihn in eine tiefe Krise. "Die Menschen sterben, und sie sind nicht glücklich", stellt er trocken fest. Diese schlichte Erkenntnis weitet sich jedoch aus zu einer grundsätzlichen Infragestellung der menschlichen Existenz, der Moral und der Gesellschaft. Was für einen Sinn hat unser Streben? Und welchen Sinn kann ein allmächtiger Herrscher in seinem Tun finden? Seine Willkürherrschaft wird zu einem radikalen Experiment, nach dem Unmöglichen zu streben, das dabei aber vielmehr den Wahnsinn der absoluten Macht offenbart. So gibt er seinen Feinden immer mehr Grund, seine Ermordung zu planen.

Die Willkürherrschaft hat heutzutage wieder Hochkonjunktur. Wir erleben ein Comeback der Autokratie. Hinter der politischen Dimension steht in Camus' Stück jedoch immer auch das Existenzielle. Er selbst bezeichnete sein erstes Drama als eine "Tragödie der Erkenntnis". Sämtliche Illusionen werden von Camus wie von Caligula zerschlagen. Die Theatralität und Maskenhaftigkeit der Gesellschaft werden immer wieder entlarvt, während der Kaiser sich als totaler Regisseur geriert und doch steht hinter der trauernden Figur die tiefe Sehnsucht nach einer unerreichbaren Freiheit, einem Ausweg aus der Absurdität der Welt.

Regie: Ran Chai Bar-zvi
Bühne: Ansgar Prüwer
Kostüme: Marilena Büld
Musik: Evelyn Saylor
Dramaturgie: Leon Frisch
Regieassistenz: Malte Buchloh
Bühnenbildassistenz: Matteo Marangoni
Kostümassistenz: Julie Fritsch

2 Stunden, keine Pause

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Schauspiel

Früchte des Zorns

nach dem Roman von John Steinbeck

John Steinbecks Roman Früchte des Zorns löste bei seiner Veröffentlichung 1939 einen Skandal aus. Für die ungeschönte Sozialkritik des Romans wurde Steinbeck Umstürzler geschimpft und erhielt Morddrohungen. Später wurde der Bestseller mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet, verfilmt und 1962 erhielt Steinbeck den Literaturnobelpreis. Der Roman nimmt das Schicksal einer Gruppe amerikanischer Klimaflüchtlinge zur Zeit der Great Depression in den Fokus. In der Dust Bowl haben viele Farmer durch jahrelange, zum Teil menschgemachte Dürren ihre Ernten verloren und können die Pacht für ihr Land nicht mehr bezahlen. So verlassen sie in den 1930er-Jahren zu Hunderttausenden ihre Heimat und machen sich auf den Weg ins 2000 Kilometer entfernte Kalifornien, dem vermeintlich gelobten Land. Auch die verarmte Farmersfamilie Joad begibt sich auf die lange und beschwerliche Suche nach Arbeit und einem neuen Leben. Doch stattdessen erwarten sie nur Ausbeutung, Hunger und Fremdenfeindlichkeit.

Steinbeck schrieb seinen Jahrhundertroman zutiefst bewegt vom Elend, das er in einem Flüchtlingslager dokumentierte, und mit dem erklärten Ziel, Empörung über die sozialen und politischen Missstände zu wecken, die von einer ungerechten Wirtschaftsordnung und der Zerstörung der Umwelt hervorgerufen werden. Regisseur Max Lindemann begleitet in seiner Inszenierung die Familie Joad auf den Flüchtlingstrecks und untersucht die politischen Umstände, die heute zu globalem Ausmaß angewachsen sind.

Regie: Max Lindemann
Bühne: Marlene Lockemann
Kostüme: Eleonore Carrière
Mitarbeit Bühne: Sina Manthey
Musik: Sonja Deffner
Beleuchtung: David Jäkel
Dramaturgie: Anouk Kesou
Regieassistenz: Malin Kraus
Bühnenbildassistenz: Ellen Schäfer
Kostümassistenz: Jonas Konrad

2 Stunden 50 Minuten, eine Pause

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Schauspiel

Lichtspiel

nach dem Roman von Daniel Kehlmann

Georg Wilhelm Pabst ist einer der erfolgreichsten Regisseure der Weimarer Republik. Als "Meister des Schnitts" wird er bezeichnet oder wegen seiner politischen Filme als "der rote Pabst". Als er allerdings Anfang der dreißiger Jahre nach Amerika emigriert, nützt ihm der Ruhm der Weimarer Republik wenig. Immer wieder wird er mit bekannteren Kollegen verwechselt, die Warner Brothers bieten ihm zwar einen Film an, dieser floppt jedoch an den Kassen und bei der Kritik. Und so macht sich Pabst kurz darauf zusammen mit seiner Familie zu einer besonderen Rückreise auf: während die meisten anderen Kunstschaffenden ins Ausland fliehen, folgt er einer Einladung von Goebbels' Filmindustrie und kehrt ins Deutsche Reich zurück. Dort wartet ein Pakt mit dem Teufel auf ihn. Der Familiensitz ist in der Hand vom nationalsozialistischen Haushälter und die künstlerische Arbeit, die ihm angeboten wird, soll selbstverständlich linientreu sein. Währenddessen werden auch seine Frau Trude und sein Sohn Jakob von verschiedenen Bereichen des Nazisystems vereinnahmt.

Daniel Kehlmanns gefeierter Roman erzählt von Selbstverrat, dem Streben nach Ruhm um jeden Preis und dem Selbstverlust, der damit einhergeht. Christian Stückl bringt den Bestseller nun erstmals auf die Bühne.

Regie: Christian Stückl
Bühne und Kostüme: Stefan Hageneier
Mitarbeit Kostüme: Paula de la Haye
Musik: Tom Zimmer
Beleuchtung: David Jäkel
Dramaturgie: Leon Frisch
Regieassistenz: Malte Buchloh
Bühnenbildassistenz: Philine Schneider
Kostümassistenz: Julie Fritsch

3 Stunden 5 Minuten, eine Pause

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1 Schauspiel

fünf minuten stille

von Leo Meier

Es ist 2024 und sie sind mit dem Fahrrad gekommen. Der Plan: Einmal kurz der Stille lauschen, dem Wind im Kornfeld, den Vögeln im Geäst vielleicht. Das tue ja niemand mehr, stattdessen werde nur noch gemeckert, darüber sind sich die drei einig. Bald schießen Standpunkte und Meinungen durch die schüchterne Stille, schließlich will keine, dass die Andere ein falsches Bild von ihr bekommt.
Stattdessen kann hier ausgesprochen werden, was sie alle seit einer Ewigkeit denken: Es geht darum! Das Problem! Dieser Welt! Zu problematisieren! Im geschützten Raum fallen kurz die Fassaden der Selbstdarstellung und weichen Ängsten und Sehnsüchten angesichts einer fragilen Zukunft. Und plötzlich werden die da draußen zum Problem. Denn die Hölle, das sind ja bekanntlich die anderen.

Leo Meier, selbst Schauspieler, gewann mit seinem Debütstück "zwei herren von real madrid" den Publikumspreis des Heidelberger Stückemarkts 2022. Mit Liv Stapelfeldt, Anne Stein, Jan Meeno Jürgens und Steffen Link nehmen sich vier Schauspieler*innen aus dem Ensemble des Münchner Volkstheaters der Uraufführung seines neuen Stückes an und erspielen sich kollektiv Leo Meiers feinen und humorvollen Text einer nervösen und dauergereizten Gesellschaft auf der Suche nach Zärtlichkeit.

Liv Stapelfeldt, Anne Stein, Jan Meeno Jürgens, Steffen Link
Bühne & Kostüme: Emil Borgeest
Licht: Anton Burgstaller
Dramaturgie: Hannah Mey
Regieassistenz: Malte Buchloh

1 Stunde 10 Minuten, keine Pause

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Schauspiel

Der zerbrochne Krug

von Heinrich von Kleist

Nötigung. Missbrauch des Richteramtes. Falschaussage und Verschleierung von Tatsachen. Seit 200 Jahren wird der eklatante Fall um den ruchlosen Richter Adam auf deutschen Bühnen verhandelt. Aber kennen wir tatsächlich die ganze Wahrheit? Was geschah wirklich in jener Nacht, in der der Krug von Frau Marthe Rull zu Bruch ging? Wessen dunkle Gestalt sahen Zeug*innen aus dem Zimmer von Rulls Tochter Eve entfliehen? Wohin verschwand die Perücke des Richters? Und hat am Ende der Teufel seine Finger im Spiel?

In Heinrich von Kleists Lustspiel um den Dorfrichter Adam, der sich selbst zu überführen hat, konkurrieren zahlreiche Perspektiven um die Rekonstruktion der Wahrheit. In Mathias Spaans Inszenierung verlässt die Geschichte den Gerichtssaal, um die verschiedenen Versionen der Tatnacht trickreich durchzuspielen. Zwischen widersprüchlichen Erinnerungen verschwimmt zunehmend die Gewissheit, wessen Wahrnehmung hier zählt. Kleists Figuren blicken erneut auf diesen sagenumwobenen Fall zurück und legen offen, wann aus mangelnder Solidarität Mittäterschaft und eine Verurteilung von Tätern unmöglich wird.

Regie: Mathias Spaan
Bühne: Anna Armann
Kostüme: Paula de la Haye
Musik: Gabriel Cazes
Licht: Björn Gerum
Dramaturgie: Hannah Mey
Regieassistenz: Malte Buchloh
Bühnenbildassistenz: Matteo Marangoni
Kostümassistenz: Felix Loeffelholz von Colberg

1 Stunde 35 Minuten, keine Pause

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Schauspiel

The Lobster

nach dem Film von Yorgos Lanthimos und Efthimis Filippou

Ankunft im Hotel – und damit 45 Tage Zeit, einen Partner oder eine Partnerin zu finden. Das gemeinsame Leben in unbeschwerter Zweisamkeit zum Greifen nah! Zur Produktion perfekter Paare braucht es nur ein gemeinsames Merkmal. Wer es nicht schafft, sich während des Aufenthaltes in jemanden zu verlieben, wird in ein Tier verwandelt. In dieser Mission rattert die Mechanik des Hotels erbarmungslos über seine Gäste hinweg. Unter ihnen David, er ist kurzsichtig und trägt eine Brille.

In ihrem Film "The Lobster" erschaffen Drehbuchautor Efthimis Filippou und Regisseur Yorgos Lanthimos ein restriktives System der erzwungenen Verpartnerung. Mit hohler und überspezifischer Sprache zeichnen sie ein gestochen scharfes Bild gesellschaftlichen Zusammenlebens. Deplatziert und ferngesteuert stolpern die Figuren durch diese Welt, jeder Versuch des Selbstausdrucks scheitert und währenddessen rennt die Zeit. Der scheinbare Ausweg: der Wald. Hier leben Einzelgänger*innen nach kompromisslosem Regelwerk, zwischen ihnen ist jegliche Annäherung untersagt. Zu ihnen flieht David, unwissend, wie sehr es schmerzt, allein zu sein. Sie weiß das bereits: die Frau mit derselben durchschnittlichen Kurzsichtigkeit, der er hier begegnet.

Lucia Bihler, die zuletzt "Die Zofen" am Münchner Volkstheater inszenierte, nimmt sich des Oscar-nominierten Drehbuchs von "The Lobster" an und überträgt Lanthimos‘ entmenschlichte Systeme in formstarke Theaterwelten. Zwischen verrenkten Körpern und erlernten Konstrukten tasten die Figuren blind nach alternativen Konzepten und der (Un)Möglichkeit von Liebe und Intimität.

Regie: Lucia Bihler
Bühne: Jessica Rockstroh
Kostüme: Leonie Falke
Musik: Fabian Kalker
Licht: Anton Burgstaller
Choreografische Mitarbeit: Mats Süthoff
Dramaturgie: Hannah Mey
Regieassistenz: Malin Kraus
Bühnenbildassistenz: Pauline Stephan
Kostümassistenz: Felix Loeffelholz von Colberg

2 Stunden 10 Minuten, eine Pause

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Schauspiel

Die Goldberg-Variationen

von George Tabori

Der Regisseur Mr. Jay will das Alte Testament als große Show auf die Bühne bringen. Das Problem ist nur, dass außer seinem Regieassistenten Goldberg niemand so recht auf ihn hören will, und auch dieser hat seinen eigenen Kopf. Auf den Proben läuft somit alles schief. Die technischen Abteilungen scheitern an ihren Einsätzen und die Schauspieler*innen, die Jays Suche nach Wahrhaftigkeit nicht folgen können, sehen in ihm nur den Tyrann. Sie wissen alles besser, allen voran Terese Tormentina, der Superstar der Produktion und die Angebetete des Regisseurs. Sie will die Eva partout nicht nackt spielen und lässt Jays Avancen kalt abblitzen. Da mag er sich in der Rolle des Spielleiters noch so gottgleich fühlen, vor ihr macht er sich zum Affen.

Das Theater ist ein einziges Chaos. Dabei geht es doch um die Meilensteine der Menschheitsgeschichte: die Vertreibung aus dem Paradies, den ersten Mord, die Verkündung der Zehn Gebote usw. usf. Mitten drin: Ein Gott, der versucht das Chaos zu ordnen und sein Volk zum Glauben zu bekehren. So wird beim vergeblichen Proben der Schöpfung die Bühne zum Spiegel der Welt und all ihrer Unzulänglichkeiten.

Regie: Christian Stückl
Bühne & Kostüme: Stefan Hageneier
Komposition: Tom Zimmer
Live-Musik: Severin Rauch, Tom Zimmer
Licht: Björn Gerum
Dramaturgie: Bastian Boß
Übersetzung: Ursula Grützmacher-Tabori
Regieassistenz: Milena Plach
Ausstattungsassistenz: Lorenz Stöger

1 Stunde, 55 Minuten, keine Pause

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Schauspiel

Mein Jahr der Ruhe und Entspannung

nach dem Roman von Ottessa Moshfegh

Eine Frau schläft. Die Welt scheint ihr sinnentleert, sie verachtet ihre Umgebung – die New Yorker Kunstszene – und ihre Mitmenschen. Selbstverwirklichung, Karriere und soziales Leben interessieren die namenlose Protagonistin nicht, trotz ihrer zahlreichen Privilegien. Stattdessen entscheidet sie sich für einen radikalen Rückzug: sie will ein Jahr lang durchschlafen. Die Hohlheit ihrer Welt zu Beginn des Jahrtausends, die Erinnerungen an ihre gefühlskalte Kindheit, den Tod ihrer Eltern und die anderen Überbleibsel ihres vergangenen Lebens wie ihre Freundin Reva sollen in diesem Winterschlaf verschwinden. Eine dubiose Psychiaterin verschreibt ihr dazu zahllose Medikamente. Diese haben allerdings nach einer Weile den Nebeneffekt, dass sich im bewusstlosen Zustand ein Eigenleben entwickelt. Ihr unbewusstes Selbst lässt sie plötzlich Dinge tun, die sie eigentlich hinter sich lassen möchte: Selfcare und Partys schleichen sich im Schlaf zurück in ihr Leben und sie kann ihrer Erinnerung und ihrem Realitätsempfinden immer weniger trauen.

Die amerikanische Autorin Ottessa Moshfegh hat in ihrem renommierten Roman vor der Folie der frühen 2000er Fragen danach gestellt, was eine sinnentleerte Welt für eine junge Generation bereithält, wie eine radikale Verweigerung dagegen aussehen kann und wie Selbstfürsorge mit Abschottung verwoben ist. Katharina Stoll versetzt die Handlung in die New Yorker Galerie und inszeniert sie als absurden Trip durch ein Labyrinth aus Traum und Realität.

Regie: Katharina Stoll
Bühne und Kostüme: Wicke Naujoks, Anna Wörl
Musik: Hannes Gwisdek
Choreografie: Franziska Jack Willenbacher
Licht: Anja Sekulic
Dramaturgie: Leon Frisch, Anouk Kesou
Regieassistenz: Camilo Störmann, Anja Federle
Bühnenbildassistenz: Veronika Müller-Hauszer
Kostümassistenz: Matteo Marangoni

1 Stunde 50 Minuten, keine Pause

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Schauspiel

In den Gärten oder Lysistrata Teil 2

von Sibylle Berg

In der politisch korrekten, veganen, durchgegenderten Gegenwart scheint der Geschlechterkampf ausgefochten. Vorbei die Zeit, als Männer Frauen noch die Welt erklärten und Frauen schlechten Sex erdulden mussten. Frauen sitzen längst in Führungspositionen und brauchen Männer nicht einmal mehr zur Fortpflanzung. Doch wohin mit den einstigen Herren der Schöpfung, die sich im erbitterten Wettbewerb aufgerieben haben und irgendwann zum Streik aufriefen, für sexuelle Abstinenz gegen das Gefühl der Unterlegenheit? Wie in einem Naturkundemuseum werden gemeinsam noch einmal Gärten der Vergangenheit durchstreift, die nie ein Paradies waren: Stationen alter Paarbeziehungen, vom ersten Kennenlernen bis zur Familiengründung. Die Rollenbilder haben hier zwar noch – im Sinne patriarchaler Ordnungssysteme – "Gestimmt" und das Leben übersichtlicher gemacht. Aber wirklich glücklich wurde dabei niemand, und unverändert stehen alle vor der Frage, wie die Verhältnisse grundlegend umgestaltet werden können.

Regie: Christian Stückl
Bühne und Kostüme: Stefan Hageneier
Mitarbeit Kostüme: Paula de la Haye
Musik: Tom Zimmer
Dramaturgie: Hannah Mey
Regieassistenz: Camilo Störmann
Ausstattungsassistenz: Matteo Marangoni

1 Stunde 45 Minuten, keine Pause

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Schauspiel

Der Zauberberg

nach Thomas Mann

"Die Geschichte Hans Castorps ist sehr lange her. Sie ist sozusagen schon ganz mit historischem Edelrost überzogen und unbedingt in der Zeitform der tiefsten Vergangenheit vorzutragen. Sie verdankt jedoch den Grad ihres Vergangenseins nicht eigentlich der Zeit, – eine Aussage, womit auf die Fragwürdigkeit und eigentümliche Zwienatur dieses geheimnisvollen Elementes hingewiesen sei. Die hochgradige Verflossenheit unserer Geschichte rührt daher, dass sie vor einer gewissen, Leben und Bewusstsein tief zerklüftenden Wende und Grenze spielt. Sie spielte und hat gespielt vormals, ehedem, in den alten Tagen, der Welt vor dem großen Kriege, mit dessen Beginn so vieles begann, was zu beginnen wohl kaum schon aufgehört hat."

Drei Wochen möchte Hans Castorp bei seinem Vetter im Lungensanatorium in den Davoser Hochalpen bleiben. Es sollen schließlich sieben Jahre werden, die er dort verbringt. Immer tiefer greift die Faszination für diesen seltsamen Ort, an dem andere Gesetze gelten, sogar eine andere Zeit scheint hier abzulaufen. Er wird mit skurrilen Gestalten konfrontiert, die ihn mit intellektuellen Höhenflügen umkreisen und auch mit einer berauschenden Verliebtheit, die ihn im Bann des Zauberbergs gefangen hält. Thomas Manns Jahrhundertroman verwebt Themen wie Krankheit, Liebe, Tod und die Rätselhaftigkeit der Zeit zu einem schillernden Kaleidoskop. Er erzählt dabei auch von einer Gesellschaft, die sich auf die Spitze des Kontinents zurückzieht, um der drohenden Katastrophe nicht ins Auge blicken zu müssen.

Regie: Claudia Bossard
Bühne & Kostüme: Romy Springsguth
Mitarbeit Bühne: Yuni Hwang
Live Musik: Alexander Yannilos
Tonregie: Moritz Alfons Stäubli
Licht: Björn Gerum
Dramaturgie: Leon Frisch
Regieassistenz: Malin Kraus
Ausstattungsassistenz: Matteo Marangoni

3 Stunden 50, eine Pause

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Schauspiel

8 1/2 Millionen

nach dem Roman von Tom McCarthy, Deutsch von Astrid Sommer

Das Gefühl, die Welt sei falsch. Unecht. Die Menschen statistenhaft, die Abläufe wie einstudiert. Seit einem mysteriösen Unfall begleitet dieses Gefühl den Protagonisten von 8 ½ Millionen auf Schritt und Tritt. Als Entschädigung für den Unfall hat er zwar die gigantische Abfindung von 8 ½ Millionen Pfund bekommen, was aber tun mit so einer Summe, wo man doch keinen Zugang mehr zur Realität findet? Einem plötzlichen Déjà-vu-Erlebnis hinterherjagend, beginnt er schließlich, seine eigene Realität zu bauen. Wie im Wahn errichtet er Kulissen, heuert Schauspielende und Statisterie an und veranstaltet immer akribischere und größere Nachspiele seiner nebulösen Erinnerungen. Das Ziel: die Welt wieder fließend, echt, authentisch wahrnehmen zu können. Aus der totalen Entfremdung wird ein manischer Kontrollwahn der Wirklichkeit. Bis diese Reenactments allmählich aus dem Ruder laufen.

Kann man durch das Falsche wieder Echtheit erfahren? Wo liegen die Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit und ist die Wiederholung der Realität überhaupt denkbar? Fragen, die direkt in den Kern von Theater treffen, verschachtelt Tom McCarthys gefeierter Roman zu einem absurden Thriller. Die Inszenierung ist Mathias Spaans erste Arbeit am Volkstheater.

Regie: Mathias Spaan
Bühne: Anna Armann
Kostüme: Paula de la Haye
Musik: Gabriel Cazes
Dramaturgie: Leon Frisch
Licht: David Jäckel
Regieassistenz: Jenny von Reiche
Ausstattungsassistenz: Veronika Müller-Hauszer

1 Stunde 45 Minuten, keine Pause

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Schauspiel

Fabian oder: Der Gang vor die Hunde

Mit neuen Texten von Arna Aley, Viktor Martinowitsch und Maryna Smilianets
von Erich Kästner

Die Großstadt schimmert im bunten Licht der Häuserfronten und im Gewimmel der Menge irrt Jakob Fabian orientierungslos durch das brodelnde Berlin der Zwischenkriegszeit. Inmitten einer Gesellschaft, die sich in den Zauber der fiebrig entzündeten Nacht flüchtet statt der Realität des Tages ins Auge zu blicken, arbeitet der selbsternannte Moralist als Werbetexter und diskutiert mit seinem Freund Labude die eigene politische Resignation. Kurz verliert er sich mit Freundin Cornelia in die Hoffnung auf ein Morgen, doch mit jedem Tag schwinden die Illusionen, jede Utopie scheint zwecklos und die Zukunft ungewiss. Fabian trifft auf Gestalten, die sich im wackeligen Weltgebäude als lebensfähig zu behaupten wissen, bleibt selbst jedoch unfähig, seine Füße fest auf den Boden zu setzen oder eine andere Welt zu entwerfen. Unter der Glasglocke Europa wird die Luft derweil immer dünner und die einzige Richtung deutet bergab.

Kästners unmittelbar-prägnante Sprache trifft auf zeitgenössische Texte, die ein knappes Jahrhundert nach dessen Erscheinen auf Kästners Meisterwerk reagieren und das Provisorium Europa neu betrachten. Das Welttheater spielt weiter — und sein Protagonist weiß immer noch nicht, wessen Welt hier untergeht und ob er als Zuschauer oder Akteur geladen ist.

Regie: Philipp Arnold
Bühne: Viktor Reim
Kostüme: Julia Dietrich
Musik: Romain Frequency
Video: Sebastian Pircher
Licht: Björn Gerum
Dramaturgie: Hannah Mey
Regieassistenz: Paul Reifenberger
Ausstattungsassistenz: Veronika Müller-Hauszer

1 Stunde 45 Minuten, keine Pause

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Gespräch

Rassismus und rechte Gewalt | Die Sprachlosigkeit überwinden

Begleitprogramm zur Inszenierung "Offene Wunde"

Im Anschluss an einzelne Aufführungen der Inszenierung "Offene Wunde" findet in Kooperation mit der städtischen Fachstelle für Demokratie die Diskussionsreihe "Rassismus und rechte Gewalt" statt. Sie richtet sich sowohl an das Publikum des Stücks als auch an alle Interessierten.

Zur ersten Ausgabe der Reihe kommen die Angehörigen der Opfer selbst zu Wort. Durch ihre eigens gegründete Initiative wollen sie deutschlandweit an die Namen und Geschichten der Ermordeten erinnern. Sie fordern, dass „nicht weiter verschwiegen werden darf, dass es sich bei der Tat um rechten Terror, antimuslimischen Rassismus und Antiziganismus gehandelt hat.“ Die Diskussionsreihe und das Theaterstück sollen dabei helfen, die rechtsextreme und rassistische Tat korrekt zu benennen und dazu beitragen, die Erinnerung an die Opfer in der Stadtgesellschaft zu verankern. Im Austausch mit der Soziologin und Mitbegründerin der Initiative Gabriele Fischer sprechen drei Angehörige über ihren Kampf gehört zu werden und den Prozess der Aufarbeitung.

Mit Angehörigen der Opfer des Anschlags am OEZ, Moderation: Gabriele Fischer

Prof. Dr. Gabriele Fischer ist Soziologin an der Hochschule München und forscht zu den Themenschwerpunkten Anerkennung und Sichtbarkeit im Kontext Gender und Erwerbsarbeit, sowie zu rechtem Terror und Erinnern.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Initiative „München OEZ Erinnern“ statt.

Eintritt frei

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Gespräch

Rassismus und rechte Gewalt | Kontinuitäten rechten Terrors in München

Begleitprogramm zur Inszenierung "Offene Wunde"

Im Anschluss an einzelne Aufführungen der Inszenierung "Offene Wunde" findet in Kooperation mit der städtischen Fachstelle für Demokratie die Diskussionsreihe "Rassismus und rechte Gewalt" statt. Sie richtet sich sowohl an das Publikum des Stücks als auch an alle Interessierten.

In der zweiten Ausgabe der Reihe beleuchten die Expert*innen für Rechtsextremismus Robert Andreasch und Heike Kleffner, wie sich in München seit über 100 Jahren rechtsterroristische Attentate aneinanderreihen. So steht das Attentat am OEZ in einer Reihe mit Morden der Wehrsportgruppe Hoffmann, dem Oktoberfestattentat und den Morden des NSU. Um diese Kontinuitäten zu verstehen, gilt es, die Verbindungen rechter Netzwerke und ihrer Ideologie genauer zu betrachten. Die Offensichtlichkeit dieser Zusammenhänge wurde allerdings lange von den Behörden unberücksichtigt gelassen, sodass es in diesem Gespräch auch um das Ringen nach politischer Anerkennung und öffentlicher Aufmerksamkeit geht.

Mit Heike Kleffner und Robert Andreasch, Moderation: Bayerischer Rundfunk

Heike Kleffner ist freie Journalistin und schreibt für die taz, Zeit Online und den Tagesspiegel. Außerdem ist sie Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Beratungsstellen für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt.

Robert Andreasch ist Experte für Rechtsextremismus und Mitarbeiter des gemeinnützigen Vereins a.i.d.a. (Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München e.V.)

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Lesung

Steffen Schroeder: Der ewige Tanz

Sommer 1928: Anita Berber liegt geschwächt in einem Berliner Krankenhaus. Gerade noch war sie ein Star, verkörperte die neue Zeit, auf der Bühne, in Dutzenden Filmen, lebte und liebte exzessiv. Bis zu den Anfeindungen in Wien, in denen eine dunkle Zukunft aufschien … Anita Berber denkt zurück an ihre geliebte Großmutter Lu, bei der sie aufwuchs. An ihren Weg zum göttlichen Tanz, an den großen Fritz Lang und die ehrgeizige Marlene Dietrich, die bald Anitas Stil kopierte. Während Freunde – wie Otto Dix, der sie malte – sie besuchen, sucht Anita Berber nach dem entscheidenden falschen Schritt auf ihrem Weg. Sie wollte den Tanz zur Kunst, zur Feier des Lebens machen – andere sahen nur den Skandal. Um all das kreisen ihre Gedanken, auch um ihre große, verlorene Liebe.
Und um Felix Berber, den berühmten Violinisten – ihren lebenslang vermissten Vater.
Nach dem Ersten Weltkrieg wankt alles Feste, die Welt ist ungeahnt frei und gefährlich zugleich. Steffen Schroeder erzählt Anita Berbers aufregendes Leben, das diese Epoche verkörpert – zwischen Selbstbestimmung, größter Freiheit und Risiko. Ein packendes Panorama mit einer glühenden Heldin.

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Konzert

Bruno Kawelke

JEDE WELLE FOTOGRAFIEREN

Innerhalb kürzester Zeit waren Bruno Kawelkes ersten Live-Shows in Köln (inkl. Zusatzshow) ausverkauft.
Der Hype in der Heimat Köln ist real, aber auch darüber hinaus macht er sich einen Namen. Über 350.000 Streams hat Kawelke mit den erst 4 releasten Songs independent erreicht. Darin knüpft er nun an mit "Monet" einem etwas sanfteren, der den perfekten Vibe hat, für einen Frühling der gerade in den Sommer übergeht, für längere Tage und runtergekurbelte Fenster. Über all dem steht der Wunsch, den er mit dem Titel seiner für Herbst angekündigten EP formuliert hat: "Jede Welle fotografieren". Damit ist der zum Scheitern verurteilte Versuch gemeint, alle Momente des Lebens festzuhalten, die Gesamtheit der tragischen, schönen, berührenden, aufwühlenden Geschichten der Welt zu fassen.

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Lesung

U20 Poetry Slam

Mikrofone frei für Münchens Poet*innennachwuchs!

Seit vielen Jahren füllen die Stars der Poetry Slam-Szene das große Theaterhaus. Nun steht endlich Münchens Slam-Nachwuchs im Mittelpunkt. Jugendliche bis 20 Jahren haben von nun an im Volkstheater beim U20 Poetry Slam eine Bühne.
Ob ernst oder witzig, persönlich oder sozialkritisch - Eure Geschichte, Euer Gedicht, Eure Performance ist wichtig und findet bei uns Gehör.
Bekannte deutsche Slamstars heizen als Special Guests für unsere jugendlichen Protagonist*innen ein, der Münchner Slam-Pionier Ko Bylanzky und ein*e Gastmoderator*in führen durch den Abend.

Spitzt die Stifte, macht Euch bereit! Es wird poetisch! Eure formlose Anmeldung schickt ihr einfach per E-Mail an u20slam@muenchner-volkstheater.de !

Workshops für U20 Poetry Slammer*innen!
Du schreibst Texte oder würdest es gerne mal versuchen und bist zwischen 14 und 20 Jahren? Du magst Poetry Slam oder bist neugierig, das literarische Bühnenformat der Gegenwart kennenzulernen? Dann bist Du jetzt nicht mehr allein, denn hier ist die Gruppe Jugendlicher, der es genauso geht. Und hier sind die professionellen Poetry Slammer*innen, die auf Deine Fragen Antworten wissen, Dir Wege aufzeigen, wie Du Deine Ideen zu Texten entwickelst oder Deinen Text bühnenfertig machst und ihn z.B. beim neuen U20 Poetry Slam im Volkstheater präsentierst. Natürlich kannst Du auch einfach nur den Workshop besuchen ohne aufzutreten, niemand wird dazu gedrängt, aber allen wird im Schreib- und/oder Performanceprozess geholfen. Und das auch noch völlig kostenlos.

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Gespräch

Volksshow #15

Late-Night mit Moritz Hürtgen, Sveamaus und Timur

Die Volksshow im Mai mit dem Schwerpunkt Internet & Social Media. Mit Sveamaus und Timur kommen zwei der aufregendsten und wahnsinnigsten Stimmen Instagrams erstmals gemeinsam auf die Bühne. Host Moritz Hürtgen übt schon mal, im Memes zu moderieren. Wer nicht komplett vom Zeitgeist abgehängt werden will, kommt zu dieser Show!

Gäste:

Svea Mausolf ist Künstlerin und Autorin. Bekanntheit erlangte sie über ihren Instagram-Account @Sveamaus, für den sie als „Meme-Queen“ gefeiert wird. Mausolf wuchs in Märkisch-Oderland auf, brach ein Kunststudium an der Hochschule in Essen ab und lebt heute in Köln. Auf Instagram erstellt sie Bilder mit Text, die mit ihrer tragischkomischen Poetik die Herzen berühren. Ein Sveamaus-Meme triggert alle Wunden der menschlichen Seele auf einmal.

Timur hat keinen Podcast, keine Show und auch kein eigenes Buch. Dafür hat er einen Instagram-Account und einen Traum. Einen queeren Traum vom guten Leben im Plüsch-Hoodie auf der Couch. Seine schonungslosen Besprechungen literarischer Klassiker sind brillant, lustig und inzwischen sogar ins Programm von Late Night Berlin (ProSieben) aufgenommen worden

Moderator:

Moritz Hürtgen, *1989 in München, arbeitet als Kolumnist für das Satiremagazin Titanic und die Apotheken Umschau. Einer geregelten Arbeit geht er nicht nach. Die Volksshow moderiert er in dieser Spielzeit in der zweiten Staffel.

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Lesung

Heinz Strunk - Zauberberg 2

Eine Hommage an einen Klassiker, ein großer Roman, ganz und gar Heinz Strunk

Jonas Heidbrink, ein Erfolgsmensch. Schon vor dem Dreißigsten hat er sein Start-up versilbert; arbeiten muss er sein Leben lang nicht mehr. Aber es geht Heidbrink nicht gut, überhaupt nicht. Und so fährt er eines kalten Januartages los Richtung Osten, in die mecklenburgische Einöde, wo inmitten von Sümpfen ein schlossartiger Bau emporragt: das Sanatorium. Alles ausgesprochen nobel, aber eben doch: Klinik für Menschen mit dem einen oder anderen Knacks. Schnell ist Heidbrink in das Korsett von Visiten und Anwendungen eingepackt, muss er sich entscheiden, ob er im Speisesaal seiner Misanthropie folgen oder Anschluss finden will. Die Menschen hier, Ärzte, Schwestern, Patienten, sind ihm fremd, doch bald sind sie seine Welt.

Nur scheint die Klinik wirtschaftlich nicht rundzulaufen. Ein Nebengebäude wird geschlossen, das Personal reduziert sich, man munkelt, in der Küche werde nur noch Convenience Food in der Mikrowelle aufgewärmt. Und so reiht sich ein Monat an den anderen – bis es in den Sümpfen zu einem rätselhaften Unglücksfall kommt.

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© Roland Halbe
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Münchner Volkstheater

So traditionsträchtig der Begriff Volkstheater klingt, so jung ist seine Geschichte als Haus. 1983 wurde das Münchner Volkstheater am Stiglmaierplatz mit seinen 609 Sitzplätzen durch die Stadt München ermöglicht und eröffnet. Im November 2003 feierte es mit einem großen Heimatabend sein 20jähriges Jubiläum.

Das Haus ist ein Volks-Theater im wahrsten Sinn: Denn neben Schauspielern, Regisseuren und Dramaturgen vom Bayerischen Staatsschauspiel, die ein Bedürfnis nach räumlicher und künstlerischer Ausweitung ihrer Arbeit an und mit der bayerisch-österreichischen Volkstheatertradition hatten, war vor allem das Publikum maßgeblich am Gelingen dieses Gründungsprojektes beteiligt. Ein Großteil der Gesamtumbausumme von 3,9 Millionen Mark, die zur Sanierung und Umgestaltung der Mitte der 50er Jahre erbauten Mehrzweckhalle im Haus des Sports in der Brienner Straße benötigt wurden, kam durch öffentliche Spenden in die Umbaukassen. Zum Beispiel ermöglichten viele großzügige Münchner Bürger, von denen jeder 350 Mark für einen Sitz spendete, die neue Bestuhlung. Dafür wurden sie mit ihrem Namen auf den neuen Sitzen verewigt. Noch heute ist der Verein der Freunde des Münchner Volkstheaters ein wichtiger Förderer des Volkstheaters.



So konnte die Stadt München 1983 einer Reihe von bekannten Schauspielern und Theatermachern, die von jedermann eng mit Bayern in Verbindung gebracht wurden, die erhoffte Bühne für ihre Theaterarbeit schaffen. Besonders in den ersten 5 Jahren unter der Intendanz von Jörg-Dieter Haas sorgte vornehmlich die altbekannte Volksschauspielerriege mit Schauspielern wie Gustl Bayrhammer, Beppo Brem, Helmut Fischer, Willy Harlander, Karl Obermayr, Veronika Fitz, Enzi Fuchs, Rita Russek und Maria Singer für die Anziehungskraft des Hauses.



Über viele Jahre prägte Ruth Drexel das Volkstheater maßgeblich. Mit ihrer Inszenierung von Karl Schönherrs Glaube und Heimat mit Hans Brenner in der Hauptrolle wurde 1983 das Haus eröffnet. 5 Jahre später, 1988 übernahm sie selbst federführend die Geschicke des Hauses, das sie - mit Ausnahme einer kurzen Interimsintendanz - bis zum Sommer 2002 leitete. Neben ihren eigenen Auftritten und Inszenierungen haben über viele Jahre vor allem ihr Lebensgefährte Hans Brenner, Nikolaus Paryla, Helen Vita und Christine Ostermayer als große Zuschauermagnete das Volkstheater geprägt.



Die Spielpläne des Hauses legten ihren Schwerpunkt auf die klassische Volkstheaterliteratur. Sie erhielten ihre zeitgenössische Anbindung durch die teilweise enge Zusammenarbeit mit den prägenden Autoren des kritischen Volksstücks Peter Turrini, Martin Sperr, Felix Mitterer und Franz Xaver Kroetz, die am Haus teilweise auch spielten oder inszenierten.



Im Oktober 2002 begann mit dem Antritt von Christian Stückl eine neue Ära am Volkstheater. Mit einem neuen und jungen Ensemble schuf er ein eigenständiges Profil und öffnete das Haus der Arbeit mit jungen Regisseuren, die neben Christian Stückl am Haus inszenieren. Das seit 2005 jährlich stattfindende Festival "Radikal jung" sucht mit großem Erfolg eine Standortbestimmung junger Regie, indem es herausragende Inszenierungen junger Theatermacher aus dem ganzen deutschen Sprachraum in München präsentiert. Wie schon in früheren Jahren ergänzt sich der Abendspielplan durch Gastspiele und Konzerte, erweitert durch Lesungen und Konzerte im Foyer. So gelang es Christian Stückl, neue Publikumsschichten zu erreichen und gleichzeitig die alten zu halten.



Nach mehreren Untersuchungen und Gutachten stellte sich 2012 heraus, dass eine Kernsanierung am Standort in der Brienner Straße nötig sein würde. Das bisherige Haus platzte aus allen Nähten. Es gab zu wenig Platz für Lager, Werkstätten und Probenräume. Das Volkstheater hatte die Bühnenbilder außerhalb der Stadt in über 40 Containern ausgelagert und Probenbühnen angemietet. Zudem war das Theater nicht barrierefrei und es fehlten ein Schnürboden, eine Tiefgarage und auch der Brandschutz müsste verbessert werden. Der Münchner Stadtrat beschloss daher Mitte Dezember 2017 den Neubau des Volkstheaters mit einer Gegenstimme.



Nach einem Wettbewerb fiel die Wahl auf das Stuttgarter Architekturbüro LRO Lederer Ragnarsdóttier Oei und die Firma Georg Reisch aus dem schwäbischen Bad Saulgau als Generalübernehmer. In einem sogenannten Generalübernehmerverfahren verpflichtete sich die Firma Reisch vertraglich, den Neubau zum festgelegten Zeitpunkt und vereinbarten Fixpreis schlüsselfertig zu übergeben. Bis 2021 entstand das neue Volkstheater für eine Summe von 130,7 Millionen Euro auf knapp 18.000 Quadratmetern auf dem Viehhofgelände. Am 15. Oktober 2021 eröffnete Christian Stückl mit seiner Inszenierung von "Edward II." den neuen Standort des Münchner Volkstheaters.
Öffnungszeiten der Kasse:
Montag bis Freitag 11 Uhr bis 18 Uhr
Samstag 11 Uhr bis 14 Uhr

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Aufführungen / Oper Bayerische Staatsoper München München, Max-Joseph-Platz 2
Aufführungen / Theater Volkstheater München München, Tumblingerstraße 29
Aufführungen / Theater Staatstheater am Gärtnerplatz München München, Gärtnerplatz 3
Aufführungen / Theater Residenztheater München München, Max-Joseph-Platz 1
Aufführungen / Theater theater VIEL LÄRM UM NICHTS - München München, August-Exter-Str. 1
Ereignisse / Kulturveranstaltung Haus der Kunst München München, Prinzregentenstraße 1
Ereignisse / Festival Radikal Jung München 27.4. bis 27.5.2025
Ereignisse / Festival Opernfestival Gut Immling, Halfing 21.6. bis 10.8.2025
Ereignisse / Festival Richard-Strauss-Tage Garmisch-Partenk. 21. bis 29.06.2025
Aufführungen / Theater Münchner Kammerspiele München, Falckenbergstraße 1
Aufführungen / Theater Teamtheater München München, Am Einlaß 2a / 4
Aufführungen / Musical Deutsches Theater München München, Schwanthalerstraße 13
Aufführungen / Kabarett Münchner Lustspielhaus München, Occamstr. 8
Aufführungen / Theater Komödie im Bayerischen Hof München, Promenadeplatz 6
Aufführungen / Theater theater ... und so fort München, Hans-Sachs-Str. 12
Aufführungen / Kulturveranstaltung FestSpielHaus gGmbH München, Quiddestr. 17
Aufführungen / Theater Tatwort Improvisationstheater München, Rumfordstr. 29-31
Aufführungen / Theater Oberanger Theater München München, Oberanger 38
Aufführungen / Theater Kleine Bühne München München, Kazmairstraße 66
Aufführungen / Theater fastfood theater München, Betriebsbüro: Häberlstraße 20
Aufführungen / Theater HochX München, Entenbachstr. 37
Aufführungen / Theater TamS-Theater München, Haimhauser Str. 13 a
Aufführungen / Theater MÜNCHNER GALERIE THEATER München, Geigenbergerstr. 37

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