Schloss Ambras liegt weithin sichtbar oberhalb von Innsbruck in Tirol und zählt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Landeshauptstadt. Seine kulturhistorische Bedeutung ist untrennbar mit der Persönlichkeit Erzherzog Ferdinands II. (1529-1595) verbunden, der als echter Renaissancefürst die Künste und Wissenschaften förderte. Er begründete die bereits zu seinen Lebzeiten weltberühmten Ambraser Sammlungen und ließ dafür eine eigens konzipierte Museumsanlage errichten – eine Art Urform heutiger Museen.
Die Präsentation im Unterschloss versucht, das Museum des Erzherzogs zu rekonstruieren: seine Kunst- und Wunderkammer, die Rüstkammern sowie das Antiquarium.
Im Hochschloss befindet sich die außergewöhnliche Porträtgalerie der Habsburger mit über 200 Bildnissen, unter anderem von Künstlern wie Lukas Cranach, Tizian, van Dyck und Velázquez.
Im Erdgeschoß des Hochschlosses ist die Sammlung spätmittelalterlicher Bildwerke untergebracht.
Öffnungszeiten:
Täglich von 10 - 17 Uhr
Im November geschlossen
Tickets:
12 € / 9 € ermäßigt
Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 19 Jahren.
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Bewertungen & Berichte Schloss Ambras
Ausstellung
Ein Teller voller Narren
Ein närrisches Filmprojekt
Der Ambraser Narrenteller in Szene gesetzt…
Unter den in der Ambraser Kunst- und Wunderkammer heute noch erhaltenen Schätzen befindet sich ein ganz besonders närrisches Stück: Der Ambraser Narrenteller. Der um 1528 entstandene bemalte Holzteller ist ein erstaunliches Dokument der Fasnacht des frühen 16. Jahrhunderts und in der bildenden Kunst ein wahres Unikat!
Der leidenschaftliche Sammler Erzherzog Ferdinand II. ließ sich deshalb auch dieses besondere Objekt nicht entgehen. Er erwarb den Narrenteller 1577 von Hannibal Graf zu Hohenems, um diesen nach Schloss Ambras zu bringen und ihn vermutlich seiner »Liebsten« Philippine Welser zu schenken.
Darin werden nicht nur alle einzelnen Szenen des Tellers und deren spannende Geschichten im Detail gezeigt, sondern auch genau diese Fragen aufgegriffen.
Mit der Sonderpräsentation »Ein Teller voller Narren« wird das närrische Stück auf Schloss Ambras Innsbruck anhand dieses Kurzfilms sowie einer digitalen und interaktiven Präsentation von 30.03. bis 31.10.2023 zusätzlich in Szene gesetzt.
Erzherzog Ferdinand II. (1529–1595) gelang es, mehr als 120 originale Harnische zu erlangen. Acht der hohen Holzschränke, in denen heute noch die ursprünglichen Rüstungen ein Zeugnis der Geschichte ablegen, haben sich original erhalten. Im mittleren Kasten reihte sich der Erzherzog selbst unter die Helden ein.
Aus den Beständen seiner Vorfahren Erzherzog Sigmunds (1427–1496) und Kaiser Maximilians I. (1459–1519) wählte Ferdinand Renn- und Stechzeuge, um die mittelalterliche Form des ritterlichen Turniers darzustellen. Die heutige Präsentation stellt einen Turnierplatz nach, wie er aus dem Turnierbuch Freydal Kaiser Maximilians I. bekannt ist.
Die Leibrüstkammer
Das Zentrum der Leibrüstkammer bildet der Hochzeitsharnisch »all’antica«. Ferdinand II. trug ihn bei den Turnieren anlässlich seiner zweiten Hochzeit mit Anna Caterina Gonzaga im Jahr 1582.
Die Porträts zeigen berühmte Feldherrn des 16. Jahrhunderts, deren Harnische Ferdinand II. in seiner Heldenrüstkammer präsentierte. Zudem verdeutlicht das Bildnis von Christoph Kolumbus, dass auch die Entdecker der Welt der Frühen Neuzeit als »Helden« angesehen wurden.
Die barocke Rüstkammer
Die Waffen im vorderen Teil des Saales dokumentieren die erste Hälfte des Dreißigjährigen Krieges. Auf der rechten Seite befinden sich Kavallerie-, auf der linken Infanteriewaffen.
Die „Arkebusierreiter“ trugen die Arkebuse, ein kurzes Radschlossgewehr und einen Degen. Der schwere Reiterharnisch wurde vom leichteren Kürass abgelöst. Die Ausrüstung des Kürassiers setzte sich aus zwei Pistolen und einem Degen zusammen. An den Untergestellen befinden sich Infanterie-Stangenwaffen des frühen 17. Jahrhunderts. Die schwere, lange Muskete mit Luntenschloss wurde vorne geladen und musste beim Abfeuern auf eine Gabel gestützt werden.
Die Musketiere trugen als einzigen Schutz das hutartige Häubel. Die zweite Phase des Dreißigjährigen Krieges und der Beginn der Türkenkriege unter Kaiser Leopold I. werden in der zweiten Saalhälfte dokumentiert. Die Kavallerie war mit Bügeldegen und Karabinern mit französischem Flaschenkolben ausgestattet. Die Pikeniere auf der linken Seite trugen 4–6 m lange Spieße (Pike) und einfache Degen.
Die kleine Rüstkammer
Heute befinden sich hier außerdem zwei Samuraiharnische, absolute Raritäten von der Wende des 16. Zum 17. Jahrhundert, da sich weltweit nur sehr wenige Vergleichsexemplare in originalem Zustand erhalten haben. Sie folgen dem traditionellen Typus der sogenannten Moji odoshi dōmaru, der in Japan seit dem 14. Jahrhundert europäischer Zeitrechnung geläufig war.
Die Grundkonstruktion besteht aus waagrechten Eisen- und Hornplatten, die durch ein spezielles Flechtgewebe (odoshi) aus Seidenbändern in Längs- und Kreuzrichtung aneinandergebunden sind.
Auch Brust- und Rückenpanzer werden durch Schnürfäden zusammengehalten, die sich auf der rechten Seite öffnen und schließen lassen.
Schloss Ambras Innsbruck besitzt eine der bedeutendsten Sammlungen von Gegenständen osmanischer Herkunft aus dem 16. Jahrhundert, die von Erzherzog Ferdinand II. in der „Türkenkammer“ – einem eigenen Raumabschnitt innerhalb der Rüstkammern – präsentiert wurden. Die Sammlung, die der Erzherzog zusammentrug, entsprach einer an europäischen Fürstenhöfen dieser Zeit weit verbreiteten „Türken-Mode“ und umfasste orientalische und orientalisierende, in Europa gefertigte Objekte.
Im 16. Jahrhundert war das Osmanische Reich eine ständige Bedrohung für das christliche Abendland. Dennoch brachte man ihm auch größte Bewunderung aufgrund der hervorragenden technischen Kriegsführung und seiner Kunst und Kultur entgegen. Es war diese Ambivalenz aus Furcht und Faszination, die europäische Fürsten wie Erzherzog Ferdinand II. dazu bewog, eine eigene erlesene Sammlung an „Turcica“ anzulegen. Die dort präsentierten Gegenstände waren eine Reminiszenz an die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Habsburgern und Osmanen, deren Reich sich bis an die habsburgischen Grenzen ausdehnte.
Auch Erzherzog Ferdinand II. selbst führte 1556 eine militärische Expedition gegen den „Hauptfeind der Christenheit“ in Ungarn an. Unter seinem Kommando konnten die eingeschlossene Festung Sziget mit Proviant versorgt und die Belagerer zurückgedrängt werden. Die Beutestücke aus diesem Feldzug und Gegenstände aus dem Türkenkrieg von 1566 fanden Aufnahme in seine „Türkenkammer“. Kostbare Sättel, Pfeile, Köcher und Reflexbögen finden sich darin ebenso wie Säbel, Schilde und Helme.
Andererseits gibt es auch Ausrüstungsstücke, die in Europa gearbeitet wurden: Sie wurden meist bei Turnieren, die im Rahmen von höfischen Festen veranstaltet wurden und der Kriegspropaganda dienten, verwendet. So sind in Ambras zahlreiche Gegenstände für das „Husarische Turnier“ erhalten geblieben, unter anderem eine Serie von Maskenvisieren, die der Physiognomie von Husaren und Mauren („Mohren“) nachempfunden sind. Die Husaren verkörperten dabei als christliche Ritter das Abendland und fochten gegen die Mauren, die das Morgenland und die zu unterliegende Partei symbolisierten.
Eine besondere Rarität ist eine Serie von Ledermosaiken. Sie zählen zu den einzig erhaltenen original osmanischen Objekten dieser Art und sind bereits im ältesten Inventar der Ambraser Sammlungen von 1596 verzeichnet. Diese Ambraser Ledermosaike stellen einen wesentlichen und äußerst kostbaren Bestand des Museums dar.
Das Einzigartige, Seltene, Außergewöhnliche und Ausgezeichnete galt als erstrebenswert.
Kunst- und Wunderkammern der Renaissance waren enzyklopädische Universalsammlungen, die das gesamte Wissen ihrer Zeit zu erfassen versuchten. Vor allem das Einzigartige, Seltene, Außergewöhnliche und Ausgezeichnete galt als erstrebenswert. Die Ambraser Kunst- und Wunderkammer galt bereits im 16. Jahrhundert als eine der bedeutendsten ihrer Art und ist die einzige Kunstkammer der Renaissance, die sich noch immer in den für sie errichteten Gebäuden befindet.
Die Kunst- und Wunderkammer
Erzherzog Ferdinand II. baute eine Sammlung auf, die sowohl in ihrem Umfang als auch ihrer Qualität herausragend war: Kristallpokale, Silber- und Goldschmiedearbeiten sowie Bronzeskulpturen, kostbares Glas und filigrane Drechselarbeiten, Münzen und Waffen. Neben künstlerisch und handwerklich herausragenden Gegenständen trug er auch wissenschaftliche Instrumente sowie Musikinstrumente zusammen.
Die schiere Unmenge an Gegenständen wurden, großteils nach ihren Materialien sortiert, in 20 raumhohen Holzschränken verwahrt. Von dort wurden die besonderen Objekte bei Bedarf herausgenommen und konnten auf eigenen Präsentiertischen näher betrachtet werden.
Auch exotische und außergewöhnliche Naturalien sowie Porträts von Menschen oder Tieren, die als »Wunder der Natur« galten, wurden gesammelt. Sie birgt heute noch Unikate sowie absolute Raritäten und beinhaltet eine der größten Sammlungen an „Exotica“, also von außereuropäischen Objekten ihrer Zeit.
Kopf eines jungen Mannes, Marmor, Italienisch, Ende 16. Jahrhundert
Ausstellung
Ambraser Antiquarium
Rare und alte Sachen...
Als Antiquarium wird ein Raum bezeichnet, der zur Präsentation von Objekten der Antike bestimmt ist und in dem »rare und alte Sachen« aufbewahrt werden.
Solche Orte des Rückzugs, der Besinnung und des Wissens fanden um 1500 im Zuge des Renaissance-Humanismus weite Verbreitung. Antiquarien dienten der Beschäftigung mit der Tradition, zeugten von einem Verständnis der klassischen Materie und demonstrierten die finanziellen Möglichkeiten ihrer Besitzer, sich solch rare Stücke leisten zu können.
Das Ambraser Antiquarium
Auch Erzherzog Ferdinand II. richtete sich ein Antiquarium ein. Dem Fürsten ging es jedoch nicht primär um den Besitz von originalen Kunstwerken aus der Antike, sondern um die dargestellten Sujets, wofür Kopien und Abgüsse genauso gut waren.
Die 85 Nischen des Antiquariums zeigen zum einen Ferdinands Sammlung von Köpfen aus Gips, Marmor, oder Ton berühmter Persönlichkeiten der Antike und aus der Mythologie. Zum anderen sind Terracotta Statuetten von verschiedenen Habsburgern zu sehen, die vor 1600 nach dem Druckwerk Imagines Gentis entstanden. 1695 kamen dann noch 20 Bronzebüsten römischer Imperatoren hinzu, die – ursprünglich für das Grabmal Kaiser Maximilians I. gefertigt – nach Ambras gelangten.
Georgsaltar, nach 1516 (vor 1519), Künstler: Sebald Bocksdorfer
Ausstellung
Sammlung Gotischer Skulpturen
Die Ambraser Sammlung gotischer Skulpturen stammt aus der Zeit Kaiser Maximilians I. (1459 – 1519), dem Urgroßvater Erzherzog Ferdinands II.
Im 19. Jahrhunderts wurden die hochwertigen Figuren gesammelt und ab 1880 auf Schloss Ambras Innsbruck ausgestellt. Den Tiroler, vom süddeutschen Kunstraum beeinflussten Werken stehen Skulpturen aus dem niederösterreichischen Raum gegenüber.
Das Hauptwerk ist der imposante Georgsaltar, der im Auftrag Maximilians I. von Sebold Bocksdorfer zwischen 1510 und 1515 gefertigt wurde.
Die Sammlung gotischer Skulpturen
Der Kaiser, der 1493 eine Bruderschaft von St. Georg und 1503 eine St. Georgsgesellschaft gründete, war besonders dem Ritterheiligen verbunden, der die Ideale der Kreuzzüge und die Verteidigung gegen die Osmanen symbolisierte.
Dieser Flügelaltar mit freistehenden Figuren wurde allansichtig gearbeitet, was auf die Raumfassung der Renaissance hinweist. Die Flügel des Altars zeigen die Heiligen Katharina und Barbara sowie Christophorus und Florian, die als Porträts der Enkel Maximilians I., der späteren Kaiser Karl V. (1500 - 1558) und Ferdinand I. (1503 - 1564), gestaltet wurden. Der Georgsaltar befand sich ursprünglich in der St. Georgskapelle am Nordwestrand des Schlossparks Ambras, die 1777 abgerissen wurde.
Öffnugnszeiten:
Die Sammlung Gotischer Skulpturen ist von 01. April bis 31. Oktober geöffnet und auch ohne Museumsticket frei zugänglich.
Kleine blaue Tüllenvase (Bouquetière), dunkelblaues Glas, nach 1570, Innsbrucker Hofglashütte oder Venedig
Ausstellung
Glassammlung Strasser
Eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen von Glas aus der Renaissance und dem Barock.
Die Sammlung Strasser wurde in mehr als 50-jähriger Sammeltätigkeit von Prof. Rudolf Strasser (1919 – 2014) angelegt und umfasst kostbare Gläser aus den wichtigsten europäischen Glaserzeugungsgebieten wie Venedig, Hall in Tirol, Innsbruck, Deutschland, Böhmen, Schlesien und den Niederlanden.
Die Glassammlung Strasser
Im Jahr 2004 kam die weltweit bedeutende „Sammlung Rudolf Strasser“ in den Besitz des Kunsthistorischen Museums in Wien; sie wurde in mehr als 50-jähriger Sammeltätigkeit angelegt und umfasst über 300 kostbare Gläser aus dem Zeitraum von der Renaissance bis zum Klassizismus, die in den wichtigsten europäischen Glaserzeugungsgebieten produziert wurden. 2013 wurden 70 Objekte der Wiener Kunstkammer zugeordnet, der weitaus größere Teil der Gläser fand im selben Jahr seine endgültige Heimat in Schloss Ambras.
Strasser begann seine Sammeltätigkeit im New York der späten 1950er Jahre, wo er eng mit dem Corning Museum of Glass im Staat New York zusammenarbeitete. Sein besonderes Interesse lag auf der historischen Aussage der Gläser. Der Ambraser Schlossherr Erzherzog Ferdinand II. prägte mit seiner Vorliebe für die Glaskunst und seiner eigenen Sammellust das Kunstverständnis Strassers.
Ferdinand II. ließ sich über Händler und Diplomaten venezianisches Glas liefern, dessen klarer Glanz die Reinheit des Bergkristalls kunstvoll nachahmte und das deshalb auch als cristallo bezeichnet wurde; auf diese Weise wurden die genannten Erzeugnisse zu begehrten Kostbarkeiten. Zu den frühesten Dekoren venezianischen Glases gehört der auch als Diamantgravur bezeichnete Diamantriss.
Die Herstellung von farbigem Glas durch Beimischung von Metalloxiden wurde ebenfalls in venezianischen Hütten des 15. Jahrhunderts perfektioniert und in der Folge auch im Norden aufgenommen. Durch die Kaltmalerei und besonders durch die Entwicklung der Emailmalerei kamen weitere Ausdrucksmöglichkeiten in Hinblick auf die Farbigkeit hinzu. Gerade nördlich der Alpen erlebten diese Techniken ihre charakteristische Blüte. Narrativ vorgetragene weltlich-politische oder religiöse Bildthemen sowie heraldische Motive oder an der Hafnerkunst orientierte Ornamente schmücken zahlreiche Gläser aus dem 16. und vor allem dem 17. Jahrhundert. Die opaken Dekore wurden zu jener Zeit zunehmend dichter und überziehen die Gefäße oft zur Gänze.
Künstlerisch herausragende Bildnisse von Lorenz I. Bordogna von Taxis aus dem Umkreis des lombardischen Malers Giovanni Battista Moroni (um 1525 – 1578) sowie das Bruststück der Maria Anna Taxis-Bordogna und Valnigra von Johann Baptist von Lampi (1751 – 1830), einem an den Fürstenhöfen des Frühklassizismus, so etwa in Dresden, Wien und St. Petersburg, gefeierten Porträtisten.
Die Post ist da!
Das Kunsthistorische Museum Sammlungen Schloss Ambras verdankt Carlos Tasso de Saxe-Coburgo e Bragança eine großzügige Schenkung von zehn Postmeisterporträts aus dem Hause Taxis-Bordogna. Sie zeigen Mitglieder dieser Familie aus der Zeit vom frühen 16. bis zum ausgehenden 18. Jahrhundert.
Der Name Taxis ist untrennbar mit der Geschichte des Post-, Transport- und Kommunikationswesens verbunden, im 18. Jahrhundert galt die Familie sogar als die „Erfinderin der Post“. Die aus Bergamo stammenden Taxis verstanden es zunächst, als Kuriere und Boten in Diensten der Päpste und der Republik Venedig ein neuartiges, effizientes Transportnetz zu etablieren.
Aus der weiten Verzweigung der Familie ergab sich die Möglichkeit zum Aufbau eines europaweit tätigen Unternehmens. Ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts hatte die durch Heirat entstandene Seitenlinie der Bordogna von Taxis ihren Firmensitz in Brixen, Bozen und Trient. Aufgrund ihres wirtschaftlichen und organisatorischen Geschicks waren die Angehörigen der Familie eng mit dem Tiroler Landesfürsten Erzherzog Ferdinand II., dem Begründer der Ambraser Sammlungen, verbunden und nahmen auch aktiv am Innsbrucker Hofleben des Renaissancefürsten teil. Wir treffen sie u. a. beim mystisch-ausgelassenen Ritus zu Ehren des antiken Weingottes in der Ambraser Bacchusgrotte sowie bei den Feierlichkeiten der 1580 von Ferdinand II. ausgerichteten Hochzeit seines Kämmerers Johann Lipsteinsky von Kolowrat.
Die Präsentation der Porträts von Mitgliedern der Familie Bordogna von Taxis wird durch kulturhistorisch relevante Leihgaben aus dem umfangreichen Familien- und Postarchiv der Freiherren und Grafen von Taxis-Bordogna (heute im Tiroler Landesarchiv) sowie durch solche aus dem Musikinstrumentenmuseum Schloss Kremsegg bei Kremsmünster bereichert.
Zusammen mit Objekten aus den Sammlungen des Kunsthistorischen Museums in Wien machen sie die Entwicklung und Geschichte des historischen Post- und Transportwesens in Tirol für den Besucher anschaulich erlebbar.
Die Dauerausstellung wird in dem zur ältesten Bausubstanz des Ambraser Hochschlosses zählenden „Palas“ des Nordtraktes gezeigt.
Kaiserin Maria Theresia (1717 - 1780) in Alter von elf Jahren
Ausstellung
Die Habsburger Porträtgalerie
Erzherzog Ferdinand II. legte eine umfangreiche Porträtsammlung an.
1976 wurde in Schloss Ambras die „Porträtgalerie zur Geschichte Österreichs von 1400 bis 1800“ eröffnet. Seither werden im Hochschloss etwa 250 Bildnisse gezeigt, die aus den kaiserlichen Sammlungen stammen bzw. zur Ausstattung der habsburgischen Schlösser dienten.
Die Porträtgalerie
Schon Erzherzog Ferdinand II. legte als Landesfürst von Tirol eine umfangreiche Porträtsammlung an. Er sammelte vor allem Bildnisse in Miniaturformat, von Familienmitgliedern, Angehörigen deutscher und anderer Fürstenhöfe, von Päpsten, Feldherren und berühmten Männern und Frauen aus Vergangenheit und Gegenwart. Diese Sammlung, die den beachtlichen Umfang von rund 1.000 Porträts erreichte, ist heute im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums in Wien ausgestellt.
1976 wurde in Schloss Ambras die „Porträtgalerie zur Geschichte Österreichs von 1400 bis 1800“ eröffnet. Seither werden im Hochschloss etwa 250 Bildnisse gezeigt, die aus den kaiserlichen Sammlungen stammen bzw. zur Ausstattung der habsburgischen Schlösser dienten.
Anders als die historisch-universale Bildnissammlung Ferdinands II. ist die heutige Porträtgalerie vorrangig nach dynastisch-genealogischen Gesichtspunkten zusammengestellt.
Neben den namhaften Repräsentanten der Habsburger, die jahrhundertelang die Geschicke Europas bestimmten, sind auch ihre weitverzweigten Familienverbindungen dokumentiert. Außerdem eröffnet die Galerie einen facettenreichen Einblick in die Kunst des höfischen Porträts, das sich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts als feste Bildnisform etablierte. Während bürgerliche Privatpersonen Porträts von sich in erster Linie in Auftrag gaben, um die eigene Erscheinung für die Nachwelt zu überliefern, hatte das höfische Bildnis vor allem eine repräsentative Funktion: es sollte ein Idealbild des Regenten zeigen, das seine Stellung, seine Würde und sein Selbstbewusstsein widerspiegelte.
Öffnungszeiten:
Die Habsburger Porträtgalerie ist von 01. April bis 31. Oktober geöffnet.
Bewertungen & Berichte Die Habsburger Porträtgalerie
Ausstellung virtuell
Die “Kolowrat-Hochzeit” von 1580:
Bringen wir sie zum Leben!
Zahlreiche Erklärungen zu dem Werk, online aufbereitet, um mehr über diese außergewöhnliche Veranstaltung zu erfahren, deren Anlass die Hochzeit des Höflings Kolowrat war.
Ort
Schloss Ambras
Online Schlossstraße 20
A-6020 Innsbruck
Online
Die “Kolowrat-Hochzeit” von 1580:
Bringen wir sie zum Leben! bewerten:
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Bringen wir sie zum Leben!
Online
Lieblingswerke entdecken in unserer Online-Sammlung
Entdecken Sie alle unsere Objekte und Meisterwerke in unserer Online-Sammlung und stellen Sie sich Ihre Lieblingswerke zu Ihrer persönlichen Sammlung zusammen.
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Schloss Ambras
Schloss Ambras liegt weithin sichtbar oberhalb von Innsbruck in Tirol und zählt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Landeshauptstadt. Seine kulturhistorische Bedeutung ist untrennbar mit der Persönlichkeit Erzherzog Ferdinands II. (1529-1595) verbunden, der als echter Renaissancefürst die Künste und Wissenschaften förderte. Er begründete die bereits zu seinen Lebzeiten weltberühmten Ambraser Sammlungen und ließ dafür eine eigens konzipierte Museumsanlage errichten – eine Art Urform heutiger Museen.
Die Präsentation im Unterschloss versucht, das Museum des Erzherzogs zu rekonstruieren: seine Kunst- und Wunderkammer, die Rüstkammern sowie das Antiquarium.
Im Hochschloss befindet sich die außergewöhnliche Porträtgalerie der Habsburger mit über 200 Bildnissen, unter anderem von Künstlern wie Lukas Cranach, Tizian, van Dyck und Velázquez.
Im Erdgeschoß des Hochschlosses ist die Sammlung spätmittelalterlicher Bildwerke untergebracht. Öffnungszeiten:
Täglich von 10 - 17 Uhr
Im November geschlossen
Tickets:
12 € / 9 € ermäßigt
Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 19 Jahren.