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Aufführungen / Theater Tiroler Landestheater Innsbruck Innsbruck, Rennweg 2
Ausstellungen / Museum Schloss Ambrass Innsbruck Innsbruck, Schlossstraße 20
Netz.Werke | Ausstellung virtuell

Die “Kolowrat-Hochzeit” von 1580:
Bringen wir sie zum Leben!

Schloss Ambras

Zahlreiche Erklärungen zu dem Werk, online aufbereitet, um mehr über diese außergewöhnliche Veranstaltung zu erfahren, deren Anlass die Hochzeit des Höflings Kolowrat war.
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Königin der Berge

Tiroler Landestheater

Aufzeichnung aus der Spielzeit 2020.21 Verfügbar bis 31. März 2022 Königin der Berge – so nennt Robert Turin seine Krankheit Multiple Sklerose. Die Diagnose erhielt er mit Ende zwanzig, jetzt ist er Mitte vierzig, lebt seit Jahren im Pflegeheim und hat ein großes Ziel vor Augen: selbstbestimmt zu sterben. Aber so einfach ist das nicht, denn ebenso wie er im Alltag auf Unterstützung angewiesen ist, braucht er auch zum Sterben Hilfe. Was sich anhört wie ein Trauerspiel, kommt bei Daniel Wisser herzzerreißend komisch daher, denn Turin ist kein bemitleidenswerter Todkranker. Er säuft. Er ist ein Sexist und schafft es, seine Frau auch als impotenter Rollstuhlfahrer noch zu betrügen. Er quält die Schwestern und trotzdem versteht man, warum sie ihn mögen. Turins toter Kater Dukakis begleitet ihn durch alle Widrigkeiten des Heimlebens, das zugleich lustig, absurd und abgründig ist. Und Dukakis ist es auch, der nüchtern zusammenfasst: „Ich mache Turin keinen Vorwurf, er ist kein schlechter Mensch. Er hat sich nur niemals Zeit genommen für die Menschen und Katzen, die ihm am nächsten waren. Und heute tut ihm das leid. Aber das ist nicht der Grund, warum er MS bekommen hat. Es gibt überhaupt keinen Grund, warum Herr Turin MS bekommen hat. Es gibt Ursachen dafür, aber keinen Grund. Das ist für die Menschen am schwierigsten zu verstehen.“ Daniel Wisser, Schriftsteller, literarischer Performer und Mitglied des Ersten Wiener Heimorgelorchesters, erhielt 2018 für seinen gefeierten Roman den Österreichischen Buchpreis. Nestroy-Preisträger Felix Hafner, der bereits das Auftragswerk Die Österreicherinnen mit großem Erfolg am Tiroler Landestheater inszenierte, widmet sich nun dieser hinreißenden Geschichte über die schreckliche Schönheit des Lebens. Ich möchte nicht wissen, wie er seine Mitmenschen behandelt hat, als er noch gesund war. Schwester Margit Spieldauer ca. 1 Stunde 45 Minuten . Keine Pause
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Der Zarewitsch

Tiroler Landestheater

In St. Petersburg verschließt sich der zurückhaltende Zarewitsch Aljoscha vor den Verpflichtungen des Zarenhofes und scheut die Nähe zu Frauen. Dies veranlasst den Ministerpräsidenten, Aljoscha eine Geliebte zu beschaffen, die ihn auf eine Ehe und die spätere Thronfolge vorbereiten soll. Als Tänzer verkleidet, tritt das Ballettmädchen Sonja vor den Zarewitsch, der die Täuschung jedoch schnell erkennt. Gemeinsam beschließen sie, eine Affäre vor den Hofleuten vorzutäuschen. Aus der vermeintlichen Kameradschaft entwickelt sich jedoch eine echte Liebe. Ist diese stark genug, um der harten Realität zu trotzen? Im November und Dezember 2020 wurde die wenig bekannte und nicht edierte Urfassung von Der Zarewitsch aus dem Jahr 1927 am Tiroler Landestheater einstudiert. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte die Produktion allerdings nicht vor Publikum gezeigt werden. Um Operettenliebhaber*innen aber zumindest einen kleinen Einblick in das Werk und die Inszenierung zu geben, zeigen wir nun die musikalischen Highlights als Stream. In kurzen Interviews kommen außerdem der Musikalische Leiter Hansjörg Sofka, der Regisseur Sebastian Ritschel sowie die Sänger*innen Susanne Langbein, Annina Wachter, Andrea De Majo und Florian Stern zu Wort. Text von Bela Jenbach und Heinz Reichert . Frei nach dem gleichnamigen Stück von Gabriela Zapolska (übersetzt und bearbeitet von Bernard Scharlitt) . Rekonstruktion der musikalischen Urfassung von Henning Hagedorn und Matthias Grimminger Musikalische Leitung: Hansjörg Sofka Regie & Kostüme: Sebastian Ritschel Choreografie: Stefanie Erb Bühne: Michael D. Zimmermann Dramaturgie: Susanne Bieler Verfügbar ab 23. SEPTEMBER 2021
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Kabale und Liebe

Tiroler Landestheater

Ferdinand und Luise lieben sich. Doch ähnlich wie bei Romeo und Julia steht ihre Liebe unter einem dunklen Stern, gibt es doch auch hier kaum zu überwindende Hürden: sie ist bürgerlich, er adliger Herkunft. Und Ferdinands Vater, der Präsident des Landes, besteht darauf, dass sein Sohn Lady Milford heiratet, um seinen politischen Einfluss zu vergrößern – ist sie doch die Mätresse des Landesfürsten. Auch Luises Vater ist gegen die Beziehung, denn er fürchtet, den guten Ruf seines Hauses zu verlieren, wenn Luise öffentlich als Geliebte des Präsidentensohnes gebrandmarkt ist. Weil Ferdinand an seiner Liebe zu Luise festhält, startet sein Vater eine Intrige, um das junge Paar auseinanderzutreiben. Mit tödlichen Folgen … Kabale und Liebe beschließt die Entwicklung des bürgerlichen Trauerspiels im 18. Jahrhundert. Schiller sorgte mit der im Stück propagierten Freiheitsidee und mit der Kritik an der fürstlichen Gewaltherrschaft für Skandale. Heute sind es andere Themen im Stück, die den Klassiker nach wie vor sehenswert machen: die Unfähigkeit der Liebenden zu gegenseitigem Vertrauen und klärender Kommunikation, die ewige Revolte der Jugend gegen die Ungerechtigkeit der Welt – und die menschliche Kälte, mit der so manche politische Intrige skrupellos durchgezogen wird. Dann, Mutter – dann, wenn die Schranken des Unterschieds einstürzen – wenn von uns abspringen all die verhassten Hülsen des Standes – Menschen nur Menschen sind … Luise Regie: Rudolf Frey Bühne: Vincent Mesnaritsch Kostüme: Elke Gattinger Dramaturgie: Axel Gade
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Ich lieb dich

Tiroler Landestheater

Schauspiel von Kristo Šagor für ein junges Publikum ab 9 Jahren Lia und Julian kennen sich aus dem Kindergarten. Er sagt dauernd: „Ich lieb dich.“ Und sie antwortet immer: „Ich dich nicht.“ Warum? Das können beide nicht beantworten. Aber als Julians Eltern sich scheiden lassen, wollen sie es wissen und zwar ganz genau: Was hat es mit der Liebe auf sich? Und so machen sie sich auf die Suche nach Antworten auf die vielen Fragen, die ihnen unter den Nägeln brennen: Warum hört Liebe manchmal auf? Was ist Liebe überhaupt? Was ihr Gegenteil? Lias Großeltern sind schon ewig verheiratet, 41 Jahre – die müssen es wissen! Doch die Antwort von Opa bringt Lia und Julian überhaupt nicht weiter: „Immer wenn du glaubst, du hast was kapiert über die Liebe, flutscht sie dir wieder durch die Finger.“ Also müssen die beiden selbst anfangen zu forschen: Über die Liebe zu Zitroneneis oder zum Meerschweinchen. Wann genau hat die aufgehört? Kristo Šagor hat ein wunderbar spielerisches und philosophisches Stück über die Liebe geschrieben, das keine großen Fragen scheut und keine einfachen Antworten gibt. Die Welt ist kompliziert? Lasst sie uns spielen, um sie zu begreifen! Alle Rollen werden dabei von nur einer Schauspielerin und einem Schauspieler verkörpert – atemberaubend schnelle Wechsel inklusive. Für Ich lieb dich hat Kristo Šagor den Mühlheimer KinderStückePreis 2019 gewonnen und, was wirklich etwas Besonderes ist, gleichzeitig auch den Preis der Jugendjury. Eine größere Auszeichnung kann man sich gar nicht wünschen. „Ich lieb dich“ sagen sie nur, wenn sie sich gestritten haben. Oder wenn sie sich entschuldigen wollen. Oder so zwischen Tür und Angel. „Ich liebe dich“, mit e, kommt nur, wenn sie sich ganz sicher sind. Lia Regie: Agnes Mair Bühne & Kostüme: Angela Karpouzi Dramaturgie: Laura Noebauer
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La Wally

Tiroler Landestheater

Mit seiner Inszenierung von La Wally eröffnete Johannes Reitmeier im Herbst 2012 seine Intendanz am Tiroler Landestheater Innsbruck und landet damit gleich seinen ersten großen Erfolg. In die Tiroler Berge entführt die Oper des Italieners Alfredo Catalani, die auf dem berühmten Stoff der Geierwally basiert. Sie erzählt eine tragische Dreiecksgeschichte: Gellner liebt Wally, deren Herz jedoch Hagenbach gehört. Dieser zeigt zunächst kein Interesse an ihr. Als er seine Gefühle für sie entdeckt, kommt es beinahe zu einer Katastrophe. Wally zieht sich daraufhin in die Einsamkeit der Berge zurück. Dort sucht Hagenbach sie auf. Das Glück scheint zum Greifen nahe … „Mit dem pulsierenden Musikgemälde La Wally zaubert Reitmeiers vielschichtige Inszenierung das atmosphärische Gebirgsdrama ergreifend lebensvoll auf die Tiroler Bretter“, war in der Presse zu lesen. Hervorgehoben wurden zudem die eindrucksvolle, suggestiv gestaltete Gletscherwelt des Bühnenbildners Thomas Dörfler wie auch das ausdrucksstarke Sänger*innen-Ensemble. 2013 von Capriccio Wien aufgezeichnet und als DVD veröffentlicht, ist die ebenso sensible wie klanggewaltige Oper in der packenden Realisierung des Tiroler Landestheaters nun auch als Stream zu erleben. Dramma lirico in vier Akten . Libretto von Luigi Illica nach dem Roman Die Geierwally von Wilhelmine von Hillern Mit Genehmigung der UNIVERSAL EDITION AG, Wien, www.universaledition.com, in Vertretung von CASA RICORDI S.R.L., Mailand Musikalische Leitung: Alexander Rumpf Regie: Johannes Reitmeier Bühne: Thomas Dörfler Kostüme: Michael D. Zimmermann Dramaturgie: Susanne Bieler
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Carmen

Tiroler Landestheater

Carmen! Bei der Nennung dieses Namens hat jeder ein Bild vor Augen: das einer selbstbewussten Frau, die Don José den Kopf verdreht, ihm das Herz bricht und daraufhin von ihm getötet wird. Entliehen hat sich der Komponist die faszinierende Figur und die hochdramatische Geschichte aus Prosper Mérimées Novelle. Obwohl der Franzose Bizet niemals spanischen Boden betrat, komponierte er eine Musik, die in ihren rhythmischen Passagen das Flair dieses Landes treffend wiederzugeben scheint. Man denke nur an Carmens „Habañera“, ihre „Seguidilla“ oder Escamillos Torero-Lied. Mit der berühmten Oper von Georges Bizet wurde die Spielzeit 2018.19 eröffnet. Ein außergewöhnliches Event war die Live-Übertragung der Premiere auf den Theatervorplatz. Rund 3.500 Zuschauer*innen fanden sich dort ein, um die Carmen auf großen Leinwänden zu verfolgen. Diese für das Theaterarchiv erhalten gebliebene Aufzeichnung der „so beklemmend wie schnörkellos inszenierten“ (BR) und „musikalisch bestens […] servierten“ (TT) Produktion ist nun als Stream zu sehen. Opéra-comique in vier Akten . Nach der Novelle von Prosper Mérimée von Henri Meilhac und Ludovic Halévy . Kritisch herausgegeben von Robert Didio Musikalische Leitung: Andrea Sanguineti Regie: Laurence Dale Bühne: Tom Schenk Kostüme: Michael D. Zimmermann Choreografie: Martine Reyn Dramaturgie: Susanne Bieler In französischer Sprache mit deutschen Untertiteln Mit Genehmigung der UNIVERSAL EDITION AG, Wien, www.universaledition.com, in Vertretung von Schott Music GmbH & Co KG, Mainz
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Doppelkonzert

Tiroler Symphonieorchester Innsbruck

Joseph Bastian, Dirigent Agnieszka Kulowska, Violine Ramón Jaffé, Violoncello Ludwig van Beethoven: Leonore-Ouvertüre Nr. 3 op. 72b Johannes Brahms: Konzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll op. 102 Johannes Brahms‘ Doppelkonzert in a-Moll für Violine, Violoncello und Orchester ist eine der raren Kompositionen für diese Besetzung. Dass Brahms sich für jene Soloinstrumente entschied, ist ironischerweise einem Streit zwischen ihm und dem Geiger Joseph Joachim zu verdanken. Brahms beschloss, in das für den Cellisten des Joachim-Quartetts geplante Werk auch Joachim als Solisten einzubinden und so einen Schritt auf seinen langjährigen Freund zuzugehen. Und das Wunder gelang: Brahms konnte Joachim mit dieser Musik versöhnen. TSOI-Geigerin Agnieszka Kulowska und Cellist Ramón Jaffé geben sich gemeinsam den leidenschaftlich-expressiven Dialogen des romantischen Repertoire-Klassikers hin. Am Pult steht der gebürtige Franzose und Multi-Instrumentalist Joseph Bastian, der bereits renommierte Klangkörper wie das hr-Sinfonieorchester, das Münchener Kammerorchester, das Sinfonieorchester Basel sowie die Deutsche Radio Philharmonie dirigierte. Er leitet den Konzertabend mit einer der insgesamt vier Ouvertüren, die Beethoven für seine einzige Oper Fidelio geschrieben hat, ein. Das Werk wurde mehrfach umgearbeitet und zwischenzeitlich in Leonore umbenannt. Die ersten drei Ouvertüren-Fassungen sind daher als Leonoren-Ouvertüren geläufig, wobei sich die dritte im Laufe der Zeit als eigenständige Konzertouvertüre durchgesetzt hat.
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Lieder zum Frühling

Tiroler Symphonieorchester Innsbruck

Alec Avedissian, Bariton John Groos, Klavier Liederzyklus von Robert Schumann sowie Lieder von Sergei Rachmaninow und Pjotr Iljitsch Tschaikowski Seit 2016 ist der Bariton Alec Avedissian, der 2013 den Preis für den besten jungen Darsteller des Vereins der bulgarischen Musiker und Tänzer gewann, Ensemblemitglied am Tiroler Landestheater. Das Innsbrucker Publikum begeisterte er zuletzt in der Titelrolle des Don Giovanni. Gemeinsam mit dem Pianisten John Groos wird Alec Avedissian einen Liederabend unter dem Motto Lieder zum Frühling präsentieren. Voller Liebesglück aber auch voller Verzweiflung, Sehnsucht und Schmerz sind Robert Schumanns Vertonungen der 16 Gedichte, die er Heinrich Heines Sammlung Lyrisches Intermezzo entnahm und in seinem Liedzyklus Dichterliebe op. 48 neu zusammenstellte, um die psychische Entwicklung seines Protagonisten nachzuzeichnen. Acht Lieder aus dem Schaffen Pjotr I. Tschaikowskis wird Alec Avedissian in der russischen Originalsprache singen. Ihnen liegen russische, deutsche und französische Gedichte zugrunde, die in starken poetischen Naturbildern von Liebe und Abschied erzählen. „Frühlingsfluten“ op. 14 Nr. 11 ist eines der bekanntesten Lieder von Sergej Rachmaninow. Er malt darin ein bemerkenswertes tonales Bild eines Gedichts von Feodor Tyutchyev, das die Ankunft des Frühlings einläutet.
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Eroica

Tiroler Symphonieorchester Innsbruck

Kerem Hasan, Dirigent Tiroler Symphonieorchester Innsbruck Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 („Eroica“) Mit seiner dritten Symphonie schuf Ludwig van Beethoven nicht nur ein musikalisches Meisterwerk, sondern legte zugleich den Grundstein für die großen klassisch-romantischen Werke dieser Gattung. Die viersätzige, insgesamt zirka fünfzig-minütige Symphonie, die den Beinamen Eroica trägt, sprengte nicht nur formal alle bis dahin dagewesenen Dimensionen. Allein der Kopfsatz entspricht der Gesamtlänge einer Symphonie von Mozart oder Haydn. Zum ersten Mal fand außerdem ein Trauermarsch Eingang in eine Symphonie. Aus diesem Werk, das unter den Eindrücken der französischen Revolution entstand, sprechen vor allem Leidenschaft, Trauer und Heiterkeit. Beethoven, so ist es überliefert, hatte seine dritte Symphonie ursprünglich nach dem zeitweise von ihm verehrten französischen Konsul Napoleon „Bonaparte“ benennen wollen. Jedoch soll der enttäuschte Komponist diesen Gedanken nach Napoleons Selbstkrönung im Jahr 1804 rasch verworfen und den Titel wutentbrannt vom Deckblatt entfernt haben. In der Überschrift der ersten Londoner Partiturausgabe aus dem Jahr 1809 ist von einem unbekannten Helden bzw. von einem „großen Menschen“ die Rede (Sinfonia Eroica composta per celebrare la morte d'un Eroe bzw. später per festeggiare il sovvenire di un grand'uomo); womit die „Heldenfrage“ trotz zahlreicher Spekulationen bis heute nicht eindeutig geklärt ist. Kein Geheimnis hingegen ist, dass Beethoven selbst die Eroica für seine bedeutendste Symphonie hielt.
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Der Freischütz

Tiroler Landestheater

Text von Johann Friedrich Kind . Rezitative von Hector Berlioz Wenn man mit Carl Maria von Webers Der Freischütz Waldidylle und Jägerromantik assoziiert, unterliegt man einem lange Zeit verbreiteten Irrglauben. Denn der Komponist selbst äußerte, der Hauptcharakter seiner 1821 uraufgeführten Oper sei düster und die „dunkeln Bilder der Außenwelt unterstützen und verstärken das Dunkel der Tonbilder gar wirksam“. So sind es in erster Linie die abgründigen Seiten, die den regieführenden Intendanten Johannes Reitmeier an diesem Werk faszinieren. Im Mittelpunkt steht der Jägerbursche Max, ein typischer Vertreter der Epoche der Romantik. Er ist kein strahlender Held, sondern ein von Selbstzweifeln zerrissener Grübler. Um Agathe, die Tochter des Erbförsters, heiraten zu dürfen, muss er einen Probeschuss erfolgreich absolvieren. Allerdings hat er zuvor als Schütze versagt. Seine Verunsicherung treibt ihn in die Arme des Jägerburschen Kaspar, der sich bösen Mächten verschrieben hat. Legendär ist die spannende Szene in der Wolfsschlucht, deren geheimnisvolle Atmosphäre Carl Maria von Weber durch seine in genialer Weise eingesetzte sinfonische Behandlung des Orchesters aufbaut. Dort gießen Max und Kaspar sieben Freikugeln. Sechs davon sollen das vom Schützen gewünschte Ziel treffen, eine Kugel jedoch gehört dem Teufel … Volkstümlich anmutende Melodien stehen in dieser großartigen und richtungsweisenden Komposition den mitreißenden Schilderungen von Natur- und Seelenlandschaften gegenüber. Erstmalig erklingen am Tiroler Landestheater anstelle der Dialoge die von Hector Berlioz für die Pariser Aufführung von 1841 komponierten Rezitative. Musikalische Leitung: Lukas Beikircher Regie: Johannes Reitmeier Bühne: Thomas Dörfler Kostüme: Michael D. Zimmermann Dramaturgie: Susanne Bieler
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Orchester solo

Tiroler Symphonieorchester Innsbruck

Annedore Oberborbeck, Künstlerische Gesamtleitung Tiroler Symphonieorchester Innsbruck Aaron Copland: Fanfare for the Common Man Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 1 C-Dur op. 21 Zwar mit dem nötigen Abstand, jedoch voller Leidenschaft und Hingabe hat das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck seine ganz eigene Interpretation von Ludwig van Beethovens erster Symphonie erarbeitet. Erstmals ohne Dirigent, dafür unter der Gesamtleitung der ersten Konzertmeisterin Annedore Oberborbeck, die das Orchester von ihrem Pult aus leitet, begibt sich das TSOI zu diesem besonderen Konzertprojekt erneut in den virtuellen Konzertsaal im Haus der Musik Innsbruck. Die große symphonische Bühne betrat Ludwig van Beethoven am 2. April 1800 im Wiener Hofburgtheater, wo seine Symphonie Nr. 1 C-Dur op. 21 uraufgeführt wurde. Indem er das Werk nicht etwa mit einem Akkord in der Grundtonart C-Dur, sondern mit einem spannungsvollen Dominantseptakkord einleitete, kündigte der damals 30-jährige Komponist bereits im ersten Takt den Beginn einer neuen symphonischen Ära an. Eine Überleitung zu Beethovens energiegeladener Symphonie, die Carl Maria von Weber als „feurig-strömend“ bezeichnete, schaffen die Blechbläser*innen und Schlagwerker des TSOI. Sie präsentieren sich eingangs mit Aaron Coplands Fanfare for the Common Man als kraftvolle Einheit. Auf die Frage, was den US-Amerikaner zur Komposition dieser Fanfare anregte, erklärte Copland, es sei schließlich der „einfache Mann“ gewesen, „der im Krieg und in der Armee all die dreckige Arbeit erledigen musste. Er verdiente eine Fanfare.“ Das 1943 uraufgeführte Werk beginnt mit düster-verheißungsvollen Pauken- und Gongschlägen, die von strahlenden, sich majestätisch entfaltenden Klängen der Blechbläser*innen durchbrochen werden und sich zu einem gemeinsamen Höhepunkt aufschwingen.
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Heute Abend: Lola Blau

Tiroler Landestheater

Lola Blau, eine junge jüdische Schauspielerin, freut sich auf ihr erstes Festengagement in Linz. Doch der Einmarsch Hitlers zerstört ihre Träume. Sie flieht in die Schweiz, wo sie sich als Nachtclubsängerin so lange durchschlägt, bis sie eine Einreisegenehmigung in die USA erhält. In Amerika angekommen, wird Lola Blau ein viel umjubelter Star, ihre Einsamkeit verdrängt sie jedoch mit Alkohol und Tabletten. Nach Ende des Krieges erhält sie einen unerwarteten Anruf von ihrer Jugendliebe Leo, von der sie seit ihrer Flucht nichts mehr gehört hat. Sie beschließt, nach Österreich zurückzukehren, doch dort kann sie den Ewig-Gestrigen nicht entkommen. Der sprachmächtige Grandseigneur des hintergründigen, oft apokalyptischen Chansons, der Kabarettist, begnadete Dichter, Meister des schwarzen Humors und Musiker Georg Kreisler (1922–2011) schrieb 1971 seine Lola, der Stoff aber ist aktuell wie eh und je. Kreisler, der selbst als Sohn eines jüdischen Rechtsanwalts 1938 aus Wien emigrieren musste, notierte zu seinem ebenso berührenden wie mitreißenden Musical: „Lola Blau ist die Geschichte einer Ohnmacht. […] Sie will eigentlich nichts als ein bisschen tanzen und singen und ihrem Publikum Freude machen. Aber sie muss einsehen, dass es nichts nützt, nur einen kleinen bescheidenen Platz an der Sonne erhaschen zu wollen. Jeder Mensch muss vor allem versuchen, die Hindernisse, die die Sonne verstellen, für sich und seine Mitmenschen aus dem Weg zu räumen.“ Musikalische Leitung: Hansjörg Sofka Inszenierung: Alexander Kratzer Bühne und Kostüm: Michael D. Zimmermann Dramaturgie: Christina Alexandridis
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Alter Ego

Tiroler Landestheater

Eine Frau packt ihre Koffer, um sich in einem Tagungshotel mit einigen Geschäftsleuten zu treffen. Sie fährt zum Bestimmungsort, erledigt ihre Arbeit, fährt wieder nach Hause. So weit, so gewöhnlich. Wäre da nicht der Umstand, dass sich diese Frau mitten in einem akuten psychotischen Schub befindet. Mit aller Kraft versucht sie, den Alltag aufrechtzuerhalten, pendelnd zwischen Fake und Realität: Personen, deren Existenz unklar ist, bemächtigen sich ihrer Ideen, überwachen sie, treiben sie in die Enge. Der Horrortrip endet in der Psychiatrie. Doch vorher hinterlässt die Erzählerin noch ein Dokument: Das Konzept für ein Theaterstück, entstanden in den verwirrenden, aufwühlenden letzten Tagen … Die Tiroler Autorin Petra Maria Kraxner erregt seit über 15 Jahren mit ihren Texten große Aufmerksamkeit und wurde bereits mit vielen Auszeichnungen bedacht, u. a. mit dem Mira-Lobe-Stipendium des österreichischen Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur sowie mit dem Großen Literaturstipendium des Landes Tirol. Über Alter Ego, ihr sehr persönliches Zeugnis einer akuten psychiatrischen Erkrankung, sagt sie: „Dieser Text ist ein Schauspiel und doch kein Schauspiel. Er ist eine dramatische Geschichte. Er ist lyrische Prosa oder ein Text für die Bühne. […] Dieser Text ist eine Einladung, benutzt zu werden, ohne sich in die Schranken eines Stückes einzusperren, ohne daran zu zerbrechen, was der theatralische Gewinn, was die korrekte Verkörperung zu sein hat. Es darf aus dem Vollen geschöpft werden.“ an der Decke fängt der Stuck an zu wachsen / ein pompöser Luster aus Glas droht: / nicht schon wieder absagen! / irgendwann fragt dich niemand mehr! / irgendwann will niemand mehr was von dir! Regie: Philipp Jescheck Bühne & Kostüme: Angela Karpouzi Dramaturgie: Lisa Michelle Koller
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Musik im Haus: Konzert-Stream 2

Tiroler Symphonieorchester Innsbruck

Tiroler Symphonieorchester Dirigent: Kerem Hasan Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 („Eroica“) Da es die derzeitigen Umstände nach wie vor nicht erlauben, Live-Konzerte vor Publikum zu spielen, liefert das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck die Musik per Stream direkt zu Ihnen nach Hause. Auf dem Programm stehen Werke von Ludwig van Beethoven, Carl Maria von Weber und Philip Glass. Und nicht nur die Musik findet endlich einmal wieder den Weg zu ihrem Publikum, sondern auch die Künstler*innen, die in kurzen Interviews interessante Einblicke geben. Bleiben Sie zu Hause und seien Sie dabei – wir freuen uns auf Ihre virtuelle Teilnahme!
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Musik im Haus: Konzert-Stream 3

Tiroler Symphonieorchester Innsbruck

Tiroler Symphonieorchester Künstlerische Gesamtleitung: Annedore Oberborbeck Aaron Copland: Fanfare for the Common Man Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 1 C-Dur op. 21 Da es die derzeitigen Umstände nach wie vor nicht erlauben, Live-Konzerte vor Publikum zu spielen, liefert das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck die Musik per Stream direkt zu Ihnen nach Hause. Auf dem Programm stehen Werke von Ludwig van Beethoven, Carl Maria von Weber und Philip Glass. Und nicht nur die Musik findet endlich einmal wieder den Weg zu ihrem Publikum, sondern auch die Künstler*innen, die in kurzen Interviews interessante Einblicke geben. Bleiben Sie zu Hause und seien Sie dabei – wir freuen uns auf Ihre virtuelle Teilnahme!
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Konzert per Mausklick

Tiroler Symphonieorchester Innsbruck

Das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck bringt Orchesterklänge ins Wohnzimmer Nach der pandemiebedingten Absage aller Veranstaltungen mit Publikum bis vorerst Ende März 2021 hat sich das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck dazu entscheiden, unter dem Titel „Musik im Haus“ drei Konzerte aus dem Haus der Musik Innsbruck zu streamen.

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